Corona im Rhein-Kreis Neuss Zonser Professor verbessert Abläufe im Impfzentrum

Rhein-Kreis · Einige organisatorische Verbesserungen sind bei der Impfung im Corona-Impfzentrum umgesetzt worden. Inzwischen gibt es insgesamt 15.680 Impfungen pro Woche, 20 Impfungen pro Stunde und Impfkabine.

 Im Impfzentrum im Rhein-Kreis Neuss Andreas Syska, Barbara Edelhagen, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Carsten Paetau, Rhein-Kreis Neuss, und Bernd Richter (v.l.n.r.)

Im Impfzentrum im Rhein-Kreis Neuss Andreas Syska, Barbara Edelhagen, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Carsten Paetau, Rhein-Kreis Neuss, und Bernd Richter (v.l.n.r.)

Foto: Stefan Büntig/Rhein-Kreis Neuss

 „In Relation zur Bevölkerungszahl wird dies von keinem mir bekannten Impfzentrum in Deutschland erreicht“, sagt Andreas Syska. Der Professor für Produktionsmanagement an der Hochschule Niederrhein aus Zons hat bei der Optimierung der Abläufe geholfen. Das teilt der Rhein-Kreis Neuss mit.

Der Kreis hatte sein Angebot angenommen, unentgeltlich zu helfen. Unterstützung gab es auch von Bernd Richter, ehemaliger Produktionsvorstand in der Wirtschaft und Initiator des privaten Projektes „Schneller impfen“.

Syska übertrug vor Ort seine Methoden aus Produktionsbetrieben auf das Impfzentrum am Neusser Hammfelddamm. Die Einrichtung war zunächst ausgelegt auf zwölf Impfungen pro Stunde und Impfkabine, startete Anfang März aber schon mit 15 Impfungen. Die Impfkabinen mit ärztlichem Personal hatten zuerst unnötige Wartezeiten verursacht, weil die Registrierung zu lange dauerte. Der Grund: fehlende oder unvollständig ausgefüllte Unterlagen. Abhilfe schuf die Prüfung der Papiere vor dem Zentrum und das Ergänzen der fehlenden Angaben schon vor dem Eintreten ins eigentliche Impfzentrum. Eine bessere Organisation des Eingangsbereichs, um Verzögerungen beim Check-in zu vermeiden, kam hinzu.

Syska und Barbara Edelhagen, Organisatorische Leiterin des Impfzentrums ziehen eine positive Bilanz: „Der Erfolg setzte sofort ein: Es gab weniger Unterbrechungen und Staus – es konnten in der gleichen Zeit mehr Menschen geimpft werden“, heißt es. Außerdem bedeute dies weniger Stress für Mitarbeiter und zu impfende Personen.

Inzwischen gibt es nach Angaben des Rhein-Kreises insgesamt 15.680 Impfungen pro Woche, 20 Impfungen pro Stunde und Impfkabine. Er sei dankbar, so Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, dass im Rhein-Kreis Neuss mit Hilfe von Experten-Know-how der Impferfolg für die Menschen gesteigert werden könne. „Schon über 120.000 Menschen haben bei uns über das gemeinsame Impfzentrum des Rhein-Kreises Neuss und der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein und seine mobilen Impfteams eine Erst- beziehungsweise Zweitimpfung erhalten“, sagt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. „Hinzu kommen die Impfungen durch die Hausärzte.“

 Weitere Schritte seien nun eine bessere Aufgabenverteilung zwischen den Mitarbeitern sowie eine bessere Ausschilderung, um Such- und Wartezeiten zu reduzieren. Syskas Fazit: „Eine Leistung von 30 Impfungen pro Stunde und Impfkabine ist ein realistisches Ziel.“ Und Bernd Richter ist davon überzeugt, mit dem Rhein-Kreis Neuss weitere Impfzentren zu ähnlichen System-Optimierungen motivieren zu können.

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