Untersuchung der Schulneulinge im Rhein-Kreis „Vielen Kindern fehlt das Gruppenerleben“

Rhein-Kreis · Insgesamt 4587 Erstklässler werden zum Schuljahresbeginn in den Grundschulen erwartet. Alle sollen sie auf ihre Schultauglichkeit untersucht werden. Welche Erkenntnisse jetzt schon Sorge bereiten.

 Jutta Heister leitet den Kinder- und Jugendärztlichen Dienst im Rhein-Kreis.

Jutta Heister leitet den Kinder- und Jugendärztlichen Dienst im Rhein-Kreis.

Foto: Wolfgang Walter

Pandemiebedingt konnten die Schuleingangsuntersuchungen im vergangenen Jahr nur eingeschränkt durchgeführt werden. Im Kreisgesundheitsausschuss war Jutta Heister, Leiterin des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes im Rhein-Kreis, zu Gast. „Das Ziel ist trotz der schwierigen Lage, alle Kinder auch zu sehen“, versicherte sie. Insgesamt 4587 Erstklässler werden zum Schuljahresbeginn 2022/23 kreisweit in den Grundschulen erwartet. Alle sollen sie auf ihre Schultauglichkeit untersucht werden. Bei den Kindern mit Förderbedarf und Rückstellungen seien die Untersuchungen bereits erfolgt. „Die Kinder und ihre Eltern sind verunsichert“, hat Heister bei den Eingangsuntersuchungen feststellen müssen.

Es sei erkennbar, dass vielen Kindern das Gruppenerleben fehle, weil sie während der Pandemie zu Hause bleiben mussten statt die Kindertagesstätten zu besuchen. Viel Gesprächsbedarf bestehe bei den Eltern, was dazu führe, dass die Untersuchungen aufwändiger und zeitintensiver als in früheren Jahren wären.

Grund zur Sorge bereite auch eine Erkenntnis aus den prokita-Untersuchungen, bei denen Kinder im Mittelpunkt stehen, die erst im übernächsten Jahr zur Grundschule wechseln solle. Aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen sei bei ihnen eine geringere Motorik feststellbar, sagte Heister. Der Stillstand und das damit verbundene Fehlen der Aktivitäten im Kindergarten hätten zu Bewegungsmangel geführt. 

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