Corona-Impfungen im Rhein-Kreis Neuss Astrazeneca-Impfungen verschoben

Rhein-Kreis · Die Impfungen mit dem Vakzin werden vorerst ausgesetzt. Der Rhein-Kreis hat mitgeteilt, Betroffene zu kontaktieren. Sie sollen einen Ersatztermine erhalten. Offen ist aber wann und mit welchem Impfstoff der stattfinden kann.

 Der Rhein-Kreis Neuss hat die für Dienstag geplanten 1680 Impfungen mit Astrazeneca verschoben.

Der Rhein-Kreis Neuss hat die für Dienstag geplanten 1680 Impfungen mit Astrazeneca verschoben.

Foto: dpa/Matthias Bein

Nachdem die Bundesregierung beschlossen hat, dass nach anderen europäischen Staaten auch Deutschland die Impfungen gegen das Coronavirus mit dem Vakzin von Astrazeneca aussetzt, hat der Rhein-Kreis Neuss umgehend reagiert. Die für Dienstag angesetzten 1680 Termine im Impfzentrum des Rhein-Kreises, bei denen Astrazeneca geimpft werden sollte, müssen verschoben werden. Das gilt vermutlich auch für weitere Termine in den nächsten Tagen. Alle betroffenen Personen werden durch den Kreis per E-Mail über die Absage benachrichtigt und sollen einen Ersatztermin erhalten. Wann und mit welchem Impfstoff dieser stattfinden kann, ist noch offen. Das teilt der Kreis mit.

Ob und wann wieder Impfungen mit Astrazeneca durchgeführt werden können, hängt von den weiteren Entscheidungen des Bundes und Landes über die Nutzung des Impfstoffes ab. Zu klären ist auch, was das Aussetzen der Astrazeneca-Impfungen für Menschen bedeutet, die bereits ihre Erstimpfung erhalten haben. Auch dort muss Klarheit her. „Die Zweitimpfung erfolgt nach zwölf Wochen“, sagt Kreissprecher Benjamin Josephs.

Das Paul-Ehrlich-Institut hat darauf hingewiesen, dass sich Personen, die den Covid-19-Impfstoff Astrazeneca erhalten haben und sich mehr als vier Tage nach der Impfung zunehmend unwohl fühlen – zum Beispiel mit starken und anhaltenden Kopfschmerzen oder punktförmigen Hautblutungen – unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben sollten.

Der Entscheidung, Impfungen mit Astrazeneca vorerst auszusetzen, waren Meldungen von Blutgerinnseln im zeitlichen Zusammenhang mit einer Corona-Impfung mit dem Präparat vorausgegangen. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium mit. Es handele sich um einen vorsorglichen Schritt, der auf einer Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts fuße. Das Institut halte weitere Untersuchungen für notwendig, nachdem es Meldungen von Thrombosen der Hirnvenen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung gegeben habe. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA werde entscheiden, ob und wie sich die neuen Erkenntnisse auf die Zulassung des Impfstoffes auswirken. Für Donnerstag hat die EMA eine Sondersitzung angesetzt.

Der britisch-schwedische Konzern Astrazeneca hatte nach einer Analyse von Impfdaten die Sorgen über die Sicherheit seines Corona-Impfstoffes zurückgewiesen. Die EMA hatte zuletzt erklärt, dass es keine auffällige Häufung von Thrombosen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung gebe. Der Nutzen der Verabreichung des Astrazeneca-Mittels sei größer als die Risiken.

(abu)
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