Rhein-Kreis Neuss CDU-Kandidaten profitieren von Umfragewerten

Rhein-Kreis Neuss · Wahlprognose: Hermann Gröhe und Ansgar Heveling verteidigen ihr Direktmandat. Herausforderer stecken nicht auf.

Zwei Wochen vor der Bundestagswahl freut sich die Union über stabile Umfragewerte. Das schlägt sich auch in den Bewertungen der Direktkandidaten nieder. Wenn heute gewählt würde, könnte Hermann Gröhe (CDU) nicht nur sein Direktmandat im Wahlkreis 108 (Neuss, Dormagen, Grevenbroich, Rommerskirchen) verteidigen, sondern sein Ergebnis aus 2009 noch einmal verbessern: von 47,8 auf glatte 50 Prozent. Auch im Wahlkreis 111 (Kaarst, Korschenbroich, Jüchen, Meerbusch, Krefeld-Süd) würde Ansgar Heveling (CDU) mit 45 Prozent der Erststimmen wieder direkt in den Bundestag einziehen. Das zeigt eine Prognose, die Election.de im Auftrag unserer Zeitung erarbeitet hat.

Er sei zuversichtlich, was den Wahlkreis angeht, kommentiert Gröhe die Prognose, von einem Wahlergebnis mit einer Fünf vorne aber würde er selber nicht sprechen. Und es bleibe ja noch jede Menge Arbeit zu tun, damit die CDU auch einen guten Beitrag zum Bundesergebnis liefert. "Wir haben noch zwei Wochen Zeit, um aus guter Stimmung genug Stimmen zu machen."

Herausforderer Klaus Krützen (SPD) könnte laut Prognose mit 30 Prozent der Erststimmen rechnen und damit etwas besser abschneiden als der SPD-Kandidat vor vier Jahren. Aber das reicht ihm nicht. Sein Wahlkampf sei ganz auf persönliche Kontakte abgestellt, und das Feedback aus gut 3000 Gesprächen sehr positiv. Krützen: "Das werden wir noch intensivieren." Bijan Djir-Sarai (FDP) nimmt die Prognose – vier Prozent – gelassen. "Wir machen keinen Erststimmen-Wahlkampf im Rhein-Kreis", sagt der Bundestagsabgeordnete, der 2009 über die FDP-Landesliste in den Bundestag kam. Auf diesen Weg kann Lars Schellhas (Grüne) nicht hoffen. "Für die Liste war ich zu jung", sagt der 18-Jährige, der hofft, dass am Ende mehr Erststimmen auf ihn entfallen als die Prognose – sechs Prozent – annimmt: "Ich bin noch nicht mit vielen Erstwählern in Kontakt gekommen."

Ansgar Heveling gibt die "erfreuliche Prognose noch einmal Rückenwind", sagt er, doch gelaufen sei das Rennen noch nicht. "Die Entscheidung fällt nicht in Umfragen, sondern erst am Wahltag." Darauf setzt sein SPD-Herausforderer Benedikt Winzen: "Laut Wahlforschung ist noch fast die Hälfte der Befragten nicht sicher, ob sie oder wen sie wählen will." Er meint: "Man sollte die Dynamik eines jungen Kandidaten mit Biss nicht unterschätzen."

(-nau/sep)
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