Rhein-Kreis Neuss CDU nennt Chaos im Schienenverkehr unzumutbar

Rhein-Kreis · VRR soll Umleitungen und Ausfälle der Linien RE 4, RE 13 und den Ausfall des RRX für Neuss und Dormagen erklären.

 Ex-Richter Heiner Cöllen macht seiner Verärgerung Luft.

Ex-Richter Heiner Cöllen macht seiner Verärgerung Luft.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Wegen Gleis- und Brückenbauarbeiten kann der Regionalexpress 6, der im Dezember von dem Verkehrsunternehmen National Express übernommen und mit der Bezeichnung RRX betrieben wird, bis Ende 2022 nun doch nicht die Bahnhöfe in Neuss und Dormagen ansteuern. Das ist aber nur eine kurzfristig bekannt gewordene Einschränkung im Schienen-Personen-Nahverkehr (SPNV), die am Wochenende den CDU-Kreistagsabgeordneten Heiner Cöllen an den Schreibtisch getrieben hat. „Diese neuerlichen Einschränkungen stellen für die Kunden mehr als unzumutbare Maßnahmen dar“, sagt Cöllen, der die Kreis-CDU im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) vertritt. „Es kann nicht sein, dass ein Kreis mit 450.000 Einwohnern und die Großstadt Neuss, in der 160.000 Menschen leben, erst unmittelbar vor Beginn der Baumaßnahmen von der partiellen Stilllegung des SPNV erfährt“, sagt er – und hat das genauso dem VRR geschrieben. „Ich habe um schnellstmögliche Aufklärung gebeten“, sagt Cöllen.

Laut Pressemitteilung vom Freitag müssen sich Bahnreisende aufgrund von Bauarbeiten auf zeitlich begrenzte Ausfälle und Umleitungen von Zügen der Linien RE 4 und RE 13 zwischen Mönchengladbach und Düsseldorf sowie Teilausfälle der Linie S 8 einstellen. Zugleich wurden die planmäßigen Halte des RRX in Neuss und Dormagen, die schon für die Zeitspanne vom 20. April bis 12. Juni zugesagt waren, ersatzlos gestrichen. Der verklausulierte Wortlaut der Nachricht lässt Cöllen zudem befürchten, dass die angezeigten Bauarbeiten auch Einschränkungen für andere Eisenbahnunternehmen nach sich ziehen und sich auf die von Vias beziehungsweise der Regiobahn, deren Aufsichtsratsvorsitzender Cöllen ist, betriebenen Linien RB 39 und S 28 ausweiten. „Dann wären auch die Bürger in Grevenbroich und Kaarst von Einschränkungen betroffen“, sagt Cöllen. Die Maßnahmen erscheinen dem Verkehrspolitiker umso drastischer, da sie in eine Phase fallen, in der der Personennahverkehr nach pandemiebedingten Reduzierungen eigentlich wieder hochgefahren werden sollte.

Ein wenig Gutes kann Dieter Welsink, Vorsitzender der CDU im Kreistag, aus der Nachricht aber auch herauslesen: Es wird gebaut. Das sei ein positives Zeichen, sagt er, und zeige an, dass in die Infrastruktur des SPNV investiert wird.

(NGZ)
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