Travestieensemble „Golden Girls“ Bunter Abend mit schrillen Paradiesvögeln

Wie in die regenbogenfarbene Glamourwelt der Diven entführt, erlebte das Neusser Publikum die Show des Travestieensembles "Golden Girls".

Am Samstagabend amüsierten die vier Schauspieler "Emsi" (Michael Grey), "Stefanie de Fleur" (Stefan Walter), "Franka Bodega" (Frank Reuch) und "Victoria West" (William Carlin) aus Düsseldorf die zahlreichen Zuschauer in der Alten Post mit ihrem frech- frivolen Rollentausch.

Unter dem Pro-grammtitel "Viva La Diva", boten die Künstler eine Revue mit einer Vielzahl von knatschbunt schillernden, schrägen Kostümen die direkt aus dem Fundus von Liza Minelli und Co stammen könnten. Ein Mix aus Parodie, Comedy und Chansons ließ die vier Herren auf der Bühne zu wahren Diven erblühen. So gaben sich im Laufe der Show die Cremè de la Cremè unter den Größen des Showbiz die Ehre. Insbesondere Liza Minelli, gespielt von Victoria West, animierte mit ihrer energiegeladenen Version von "New York, New York" das begeisterte Publikum zum eifrigen Mitklatschen.

Der "erotische" Hingucker des Abends, Milva von Stephanie de Fleur gespielt, veranlasste manchen männlichen Gast zu einem lautstarken Ausruf. Andere mehr oder weniger berühmte Ladies ließen die Zuschauer jedoch relativ kühl, was zum Teil auch an der unvorteilhaften Kombination aus Playback und Show lag. Im Gegensatz dazu schloss das Publikum die Figuren "Helga Schmidt" und "Agatha Zickenmecker" direkt in ihr Herz. Die Garderobiere Helga Schmidt plauderte aus dem Nähkästchen über die Marotten der Diven, bei denen sie schon das Vergnügen hatte, Klofrau sein zu dürfen.

Ihr wichtigster Rat auf dem Weg einer formvollendeten Diva war es, "stets die Kontenangs zu wahren" - was sie jedoch nicht daran hinderte, das Publikum mit einem neckischem Bärchenwitz zu erheitern. Bemerkenswert war auch die Beschreibung der "Montserrat Caballac mit der Walle-Walle-Figur, die sich hinter einem magersüchtigen Zitronenbäumchen versteckte". Die nervlich labile TV-Moderatorin Agatha Zickenmecker, von Stefanie de Fleur gespielt, versprühte ihren ganz persönlichen Charme mit ihren Ansichten über ihre Kolleginnen Uschi Glas, insbesondere ihrem Make-up- Debakel und Nina Ruge.

Ihren persönlichen Niedergang konnten die Zuschauer dann beim Loriot-Sketch "Die beiden Cousinen" bewundern. Ein besonderes Highlight an diesem Abend der leichten Unterhaltung war die verklemmte Poetin, ebenfalls von Stefanie de Fleur gespielt. Das vorgetragene "Kerzen-Lied" kämpfte nicht nur mit unzähligen Startschwierigkeiten, sondern auch gegen die Lachsalven der Zuschau-er. Nach der Demaskierung verabschiedetensich die Künstler am Ende ihrer Show von ihrem Publikum mit einer getragenen Version des Sinatra-Klassikers "My way". JoS

(NGZ)
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