Ärger über Verkehrssituation an der Dunantstraße in Neuss An der Haltestelle herrscht Platzmangel

Neuss · An der Busstation Dunantstraße teilen sich Fahrradfahrer, Fußgänger und Passagiere einen sehr schmalen Weg. Eine NGZ-Leserin berichtet, dass es dort oft zu Konflikten kommt – und hat sogar eine Lösung parat.

 Außen links die Kölner Straße, dann die 50 Jahre alten Straßenbahnschienen, der Fahrradweg und das Wartehäuschen: Eleonore Hillebrand beobachtet oft, wie gefährlich diese Konstellation an der Haltestelle Dunantstraße für diejenigen sein kann, die auf den Bus warten.

Außen links die Kölner Straße, dann die 50 Jahre alten Straßenbahnschienen, der Fahrradweg und das Wartehäuschen: Eleonore Hillebrand beobachtet oft, wie gefährlich diese Konstellation an der Haltestelle Dunantstraße für diejenigen sein kann, die auf den Bus warten.

Foto: Marinov/Viktor Marinov

Eleonore Hillebrand fährt häufig Bus. Die Nutzung von öffentlichem Verkehr findet sie wünschenswert. Nur an der Haltestelle, die unweit von ihrem Haus liegt, wartet die 83-Jährige ungern. Denn an der Haltestelle Dunantstraße in Richtung Stadtmitte gibt es ein Platzproblem. Fußgänger, Wartende, Fahrradfahrer: Sie alle bewegen sich vor dem Wartehäuschen auf einem äußerst engen Raum. Dabei gäbe es für das Problem in Hillebrands Augen eine einfache Lösung.

Kurz vor dem Wartehäuschen biegt der Fahrradweg nach links ab und verläuft direkt vor die Füße von jedem, der sich in diesem Moment unter dem Dach aufhält. „Vorsicht Fahrrad!“, rufen dann manche, das hat Eleonore Hillebrand schon oft beobachtet. Für Rollstuhlfahrer und Menschen mit Kinderwagen sei die Situation unzumutbar. „Wir sollen ja öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Aber wie soll das gehen wenn die Infrastruktur so aussieht?“, fragt sie sich. Die Kölner Straße ist eine wichtige Verkehrsader für Neuss, auch Fahrradfahrer nutzen sie gerne und häufig. Hält einer der Busse der Linien 849, 851 oder 852 dort an, wird die Situation schlimmer: Die Radelnden wollen durch, die Wartenden wollen einsteigen. Für beides ist allerdings kein Platz.

Dass Fahrradfahrer oft zu schnell und auch mal gerne auf der falschen Straßenseite fahren, stimmt. An der Dunantstraße ist das Problem aber deutlich eines der Infrastruktur. Das Wartehäuschen beschränkt die Sicht, dadurch sehen sich Fußgänger und Radler nicht. Der relativ schmale Fahrradweg ist ohnehin in einem grottenschlechten Zustand. Er wird deswegen umfahren, womit die Fahrräder näher heran an das Wartehäuschen kommen – und an die Wartenden.

Eine Kuriosität kommt noch zu der Problematik an der Dunantstraße dazu. Vor der Haltestelle liegen noch etwa zehn Meter lange, alte Straßenbahnschienen. Etwa 50 Jahre dürften sie alt sein. 1971 wurde die damalige Straßenbahn der Linie 1 nach Grimlinghausen von der Rheinbahn eingestellt. „Das sind die letzten alten Schienen, die ich in Neuss noch kenne“, sagt Hillebrand. „Manchmal hält der Bus darauf, manchmal davor“, berichtet sie. Damals seien die Schienen aus Kostengründen nicht entfernt worden. Heute sind sie ein Überbleibsel, das zu der schlechten Infrastruktur der Haltestelle gut passt. Eleonore Hillebrand will sich nicht nur beschweren, sie hat sich auch eine Lösung überlegt: „Man könnte doch das Wartehäuschen nach vorne verlegen, dann verläuft der Fahrradweg dahinter.“ Die Buspassagiere müssten dann nicht mehr den Zusammenstoß mit ungeduldigen Radlern befürchten, die ihrerseits auch einen neuen – idealerweise weniger kaputten – Fahrradweg bekämen. Die Stadt nahm am Dienstag keine Stellung zur Situation an der Dunantstraße.

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