Traditionelle Malerei in der Galerie Offelder Baumblüte wie im Impressionismus

"Gesehen, geschätzt und zusammengetragen" - Begriffe, die die Arbeit eines Galeristen ohnehin charakterisieren, aber dass Wolfgang Offelder sie gewählt hat, um damit sine jüngste Ausstellung zu betiteln, hat seinen Grund auch darin, dass er deren Exponate in der Tat auf die Art zusammengestellt hat: Kunden bieten ihm Bilder an; er schätzt deren (Markt- und Kunst)Wert, trägt sie zusammen und anschließend in seinen Räumen an der Michaelstraße zur Schau. "Baumblüte" von Josef Kohlschein d.J. Foto: Galerie

"Gesehen, geschätzt und zusammengetragen" - Begriffe, die die Arbeit eines Galeristen ohnehin charakterisieren, aber dass Wolfgang Offelder sie gewählt hat, um damit sine jüngste Ausstellung zu betiteln, hat seinen Grund auch darin, dass er deren Exponate in der Tat auf die Art zusammengestellt hat: Kunden bieten ihm Bilder an; er schätzt deren (Markt- und Kunst)Wert, trägt sie zusammen und anschließend in seinen Räumen an der Michaelstraße zur Schau. "Baumblüte" von Josef Kohlschein d.J. Foto: Galerie

Dabei bewegt sich Offelder für die Ausstellung zum Jahreswechsel in traditionellen Gefilden: Max Clarenbach, Josef Kohlschein d.J., Jacob Weitz, Walter Urbach sind "seine" Künstler von jeher; sie werden ergänzt von J. Sangs, Frank Ulrich Schmidt, Adelheid Preutenborbeck, Regina Bender - ebenfalls Offelder-Künstler, allerdings jüngeren Alters. Während letztere naturgemäß immer wieder neue Werke vorstellen, also auch neue Entdeckungen ermöglichen, ist man bei Künstlern wie Weitz, Kohlschein, Clarenbach auf den vorhandenen Fundus angewiesen.

Doch das heißt nicht, dass auch dabei nicht Überraschendes zu Tage kommen kann. Zum Beispiel bei Josef Kohlschein d.J.: "Baumblüte" heißt das älteste Bild des Künstlers, dass Offelder zeigt, und es verblüfft seinen Betrachter mit der Erkenntnis, wie stark Kohlschein sich damals - 1909 - noch an den Impressionisten orientiert hat. Vor allem der Vergleich mit später entstandenen Werken zeigt, dass des Künstlers eigene, unverwechselbare Farb- und Formensprache zwar schon früh und deutlich erkennbar ist, aber in diesem Stadium auch noch viele Möglichkeiten offen hielt.

Was Kohlschein mit Weitz, Clarenbach mit Frank Ulrich Schmidt oder J. Sangs mit Walter Ritzenhofen in dieser Schau eint, ist das Motiv: Im weitesten Sinne geht es um Landschaftsmalerei. "Neuss im Winter" (Clarenbach), "Neuss von der Düsseldorfer Seite" (Ritzenhofen),"Herbst vor der Burg" (Kohlschein) - ob Rötelzeichnungen, Aquarelle, Ölgemälde oder Holzschnitte, sie alle thematisieren die eigene Umwelt. Einzige Ausnahme ist Adelheid Preutenborbeck mit ihren Radierungen. Sie steht für das Bestreben und Interesse Offelders auch an abstrakter Kunst. hbm

(NGZ)
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