Rhein-Kreis Neuss Bald freier Eintritt ins Kulturzentrum

Rhein-Kreis Neuss · Ab 15. Juli und dann zunächst für ein Jahr soll der Eintritt für das Kulturzentrum Sinsteden abgeschafft werden. Einstimmig fassten die Mitglieder des Kulturausschusses den Beschluss, dem Kreistag diese Änderung zu empfehlen.

 Hereinspaziert, Museumsleiterin Kathrin Wappenschmidt öffnet die Absperrung - ab Mitte Juli wird es im Kreiskulturzentrum Sinsteden voraussichtlich keinen Eintritt für die Ausstellungen im Hofgebäude, das Landwirtschaftsmuseum sowie die Skulpturen-Hallen Ulrich Rückriem geben.

Hereinspaziert, Museumsleiterin Kathrin Wappenschmidt öffnet die Absperrung - ab Mitte Juli wird es im Kreiskulturzentrum Sinsteden voraussichtlich keinen Eintritt für die Ausstellungen im Hofgebäude, das Landwirtschaftsmuseum sowie die Skulpturen-Hallen Ulrich Rückriem geben.

Foto: Andreas Woitschützke

Für Besucher mit Wohnsitz im Rhein-Kreis Neuss gibt es schon seit längerem eintrittsfreie Tage im Monat, und zwar jeden Mittwoch sowie jeden ersten Samstag im Monat. Ab dem 15. Juli nun soll jeder Besucher, egal mit welchem Wohnsitz und egal an welchem Tag, das Kulturzentrum in Sinsteden betreten können, ohne einen Cent dafür bezahlen zu müssen - zunächst jedoch beschränkt auf ein Jahr.

Das haben die Mitglieder des Kreiskulturausschusses in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. Große Diskussionen oder gar Bedenken gab es bei den Abgeordneten nicht, nachdem Kulturdezernent Tillmann Lonnes den Vorschlag der Verwaltung vorgetragen hatte. Als Grund für die einjährige Testphase gab Lonnes an, dass so die Besucherzahlen erhöht werden sollen. "Das Kulturzentrum Sinsteden wird damit zu einem frei zugänglichen Ort der Kunst, mit der Abschaffung des Eintritts besteht die Möglichkeit der unbeschränkten gesellschaftlichen Teilhabe", heißt es in der Vorlage zum Ausschuss.

"Wir erhoffen uns einen größeren Besucherzuspruch, insbesondere von Menschen, die sonst eher selten oder nie ein Museum besuchen", sagte Lonnes. Das soll auch mit gezielter Werbung erreicht werden. Während des eintrittsfreien Jahres sind Befragungen der Gäste vorgesehen, um festzustellen, ob neue Zielgruppen in die Einrichtung kommen. In seiner Juni-Sitzung soll der Kreistag über den Beschlussvorschlag des Ausschusses entscheiden. Daher ist der Start der Testphase auf den 15. Juli festgesetzt. Von der Eintrittsfreiheit ausgenommen sind die Veranstaltungen des Kulturzentrums, wie Konzerte (Sinstedener Klassik, Blues Festival, Blues of the women oder Blues-Brunch) oder Theater (zum Beispiel Champagner Revue am 18. August des Rheinischen Landestheaters).

20.153 Besucher kamen 2015 ins Kulturzentrum, ein Jahr später waren es 22.347, 2017 dann 17.013 Gäste. Der Rückgang allerdings hat einen Grund. "Da wir seit fast anderthalb Jahren keine Museumspädagogin mehr haben, sind es fast 2.500 Schüler, die uns fehlen", sagte Museumsleiterin Kathrin Wappenschmidt. Die Kandidatin, die zunächst für die halbe Stelle vorgesehen war, arbeitet jetzt Vollzeit im Kreismuseum Zons.

"Die Stelle ist ausgeschrieben. Wir hoffen, sie bald wieder besetzen zu können", bemerkte Lonnes. Ein Defizit von 8500 Euro erwartet die Verwaltung von der einjährigen Eintrittsfreiheit, denn von den durchschnittlich 15.000 Euro, die in Sinsteden jedes Jahr durch Eintrittsgeldern eingenommen werden, werden allein 6500 Euro durch die Bluesveranstaltungen erwirtschaftet. Die Aufwendungen für das Zentrum, erfuhren die Ausschussmitglieder, lagen 2016 bei 405.000 Euro, abgeschlossen wurde das Jahr mit einem Minus von 348.000 Euro. Die zu erwartenden Einnahme-Ausfälle machen dabei einen Prozentsatz von 2,2 aus.

(NGZ)
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