Unternehmen der Lager- und Logistik-Branche Auszubildende besser prüfen und betreuen

Die Kontakte zwischen ausbildenden Betrieben, Berufsschulen und dem Prüfungsausschuss der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein müssen verbessert werden. Das ist das Fazit einer Infoveranstaltung von IHK und TÜV-Akademie Rheinland in Neuss, eingeladen waren Firmen aus dem gesamten Kammerbezirk bis zur niederländischen Grenze, dazu die Berufsschulen und die Arbeitsverwaltung.

Konkret ging es um die Ausbildung in den Berufen "Fachkraft für Lagerwirtschaft" und "Handelsfachpacker" - Arbeitsfelder mit Zukunftsperspektiven, derzeit aber auch mit Schwächen in der Ausbildung, wie Kurt Niessen von der TOV-Akademie und Vorsitzender im Prüfungsausschuss erklärte. Der Beruf eignet sich auch für Frauen. Anlass der Veranstaltung waren die teilweise schlechten Ergebnisse der jüngsten IHK-Abschlussprüfungen. In der dreistündigen Debatte wurde deutlich, dass es in den Firmen Informationsbedarf zu den unterschiedlichen Berufsbildern gibt: Die Ausbildung "Handelsfachpacker" ist stark praktisch orientiert, die Mitarbeiter sollen Fehler in den Bereichen Beschaffung, Lagerhaltung und Versand erkennen und gegebenenfalls beheben.

Deutlich höhere Ansprüche werden an eine "Fachkraft für Lagerwirtschaft" gestellt - es gibt aber auch wesentlich mehr Einsatzgebiete, sowohl in großen Lager- und Logistik-Unternehmen als auch in kleinen und mittelständischen Betrieben. Ein Mitarbeiter muss betriebliche Abläufe selbständig planen, ausführen und kontrollieren, dabei wird er schwerpunktmäßig in EDV-gestützter Lager- und Transportlogistik ausgebildet. Ralf Marschdorf, Ausbildungsleiter bei 3M Jüchen und zugleich Mitglied des IHK-Prüfungsausschusses sagte: "Eine Fachkraft für Lagerwirtschaft ist ein Allrounder. Sie kann im administrativen Bereich arbeiten und auch körperliche Tätigkeiten verrichten. Daher sind die Fachkräfte in jedem Betrieb einsetzbar."

Hans-Theo Ohlenforst von den Berufsbildenden Schulen Mönchengladbach machte deutlich, dass die Unternehmen bei der Auswahl der Lehrlinge deren Eignung genauer prüfen müssten: "Viele waren gar nicht in der Lage, Lehrplan und Prüfungen zu bewältigen". Heribert Werkes von der IHK forderte die Ausbilder auf, sich stärker zu informieren: Es gebe bei der Kammer Ansprechpartner bei Problemen.

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