Westnetz in Neuss Ausbildung via Tablet

Rhein-Kreis · Bei der Westnetz GmbH in Neuss arbeiten 48 Azubis derzeit vorübergehend im Homeoffice.

 Westnetz-Ausbildungsleiter Adrian Kampa setzt während Corona-Zeiten auf digitalen Unterricht.   Foto: Westnetz

Westnetz-Ausbildungsleiter Adrian Kampa setzt während Corona-Zeiten auf digitalen Unterricht. Foto: Westnetz

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(NGZ) Wenn Adrian Kampa morgens seine Auszubildenden trifft, ist zur Zeit vieles anders, denn bereits seit dem 17. März läuft die Ausbildung bei Westnetz in Neuss vorübergehend nur noch digital über Tablets. Die Ausbildungswerkstatt in Neuss bleibt zunächst bis Ende April geschlossen.

Jeden Morgen beginnt die virtuelle Ausbildung: Dann loggen sich Adrian Kampa, Ausbildungsleiter bei Westnetz in Neuss für die technischen Berufe, und die Auszubildenden über eine Software auf einer Onlineplattform zum digitalen Unterricht ein. „Wir tauschen uns morgens erst einmal über aktuelle Themen aus, anschließend beginnt die Vermittlung der Themen digital über eine Art virtuellen Ausbildungsraum. Im Anschluss bekommen die Auszubildenden ihre Tagesaufgabe sowie ergänzende Literatur“, um nachmittags die Aufgaben im virtuellen Raum wieder gemeinsam zu besprechen, erläutert Kampa und ergänzt: „Die Auszubildenden lösen beziehungsweise bearbeiten die Aufgaben im Laufe des Tages.“

Um Synergien zu heben, haben sich die Ausbilder bei Westnetz aus Essen, Wesel, Neuss, Belm und Arnsberg die Aufgaben untereinander aufgeteilt. So werden die Ausbildungsinhalte auf viele Schultern verteilt. Die Auszubildenden arbeiten online also nicht nach Ausbildungsjahrgängen unterteilt, sondern nach Themenschwerpunkten. „Wir sind sehr positiv überrascht, wie gut das funktioniert“, zieht Kampa ein erstes Fazit. Auch die Ausbilder lernen von den Auszubildenden beispielsweise neue Apps oder Tricks zur Anwenden von Applikationen kennen.

Dass die gewerblich-technische Ausbildung bei Westnetz in Zeiten der Corona-Pandemie schnell auf eine digitale Lernplattform verlegt werden konnte, liegt an der Tatsache, dass das Unternehmen bereits im vergangenen Jahr, in Zeiten von Industrie 4.0, alle Auszubildenden mit einem Tablet ausgestattet hat. „So war es für uns möglich, auf die außergewöhnliche Situation zügig zu reagieren und handlungsfähig zu bleiben. Generell hat Westnetz innerhalb kürzester Zeit alle möglichen Vorsichtsmaßnahmen getroffen. So gut wie alle Mitarbeiter sind ebenfalls, soweit es möglich gewesen ist, zum 17. März ins Home Office geschickt worden. Mitarbeiter, deren Aufgabengebiet das Arbeiten von Zuhause aus nicht zulässt, wurden in Zweier-Teams aufgeteilt. Diese Teams sollen sich möglichst nicht begegnen“, sagt Kampa.

Ein vollständiger Ersatz ist das rein digitale Lernen im Fall einer gewerblich-technischen Ausbildung allerdings nicht. „Es fehlt der persönliche Kontakt sowie die Arbeit und Unterweisung mit praktischen Versuchsaufbau, ebenso der Einsatz in den Fachbereichen“, erklärt Kampa.

(NGZ)
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