Stadt stellte Neuauflage der Bürgerbroschüre vor Ärzte, Hotels und Vereine auf einen Blick

Ein Arzt habe sich im Jahr 2000 mit seiner Adresse in die Bürgerbroschüre einklagen wollen, sagte Michael Gorgs, Öffentlichkeitsreferent der Stadt, vor Journalisten in Büderich. In der Neuauflage, die er jetzt gemeinsam mit Christiane Pühs-Pisola vom BVB-Verlag in Nordhorn vorstellte, sei auch dieser Mediziner aufgeführt, informierte Gorgs.

Das Beispiel unterstreiche, dass die Bürgerbroschüre "die wichtigste Publikation der Kommune nach dem städtischen Haushalt ist". Auf 84 Seiten erfährt der Leser eine Vielzahl an Informationen über die Geschichte der Stadt, seine Vereine und Verbände, die Ratsvertreter, Ärzte, Apotheken, Hotels und weitere Einrichtungen. Für die Auswahl der Fotos und Texte zeichnete Gorgs verantwortlich. 5000 Stück der Broschüre stehen der Stadt zur Verfügung. Jeder Neubürger erhält eine solche Übersicht in einem Willkommenspaket, zu dem auch ein Taschenfahr- und ein Stadtplan sowie Gutscheine für die Nutzung von Hallenbad, Volkshochschule und Bücherei zählen.

Das im DIN A4-Format aufgelegte Druckwerk finanziert sich ausschließlich durch die darin enthaltenen gewerblichen Anzeigen, belastet den Stadtsäckel also nicht. "Wir gucken über den Tellerrand der Verwaltung hinaus", sagte Gorgs im Hinblick auf das breit gefächerte Angebot an Informationen über zum Beispiel die Sport- und Kulturszene der Stadt. Dabei sei es ihm ein Anliegen gewesen, Meerbusch auch als Wirtschaftsstandort darzustellen. In der Stadt seien rund 10.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer beschäftigt.

"Die Zahl räumt endlich mit dem alten Vorurteil auf, Meerbusch sei die Schlafstadt von Düsseldorf", sagte Gorgs. Breiten Raum widmete die Redaktion der Vorstellung städtischer Einrichtungen wie Musikschule, Volkshochschule, Hallenbad und Büchereien. "Da kann nicht jede Stadt mit aufwarten", erklärte der Sprecher der Stadt. Mit dem jährlichen Defizit von mehreren Millionen Euro muss auch nicht jede Stadt zurechtkommen, halten vor allem die Politiker der kleineren Parteien im Stadtrat entgegen.

Übersichtlich und interessant ist die Rubrik "Meerbuscher Geschichte zum Nachlesen". In einem Literaturverzeichnis findet der Leser eine ganze Reihe von Publikationen über die Stadt und deren Besonderheiten wie zum Beispiel das "Mahnmal für die Toten der Weltkriege von Josef Beuys". Und wie es bei Broschüren oft ist, hat die Aktualität die eine oder andere Angabe schon wieder überholt: Die Postagentur in Bösinghoven ist inzwischen geschlossen, und der Löschzugführer der Feuerwehr Lank-Latum aus gesundheitlich Gründen abgelöst.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.meerbusch.de

(NGZ)
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