Rhein-Kreis Neuss Ackern für Brot und Biomasse

Rhein-Kreis Neuss · Rhein-Kreis Neuss Essen oder verheizen? Ackerbauprodukte sind gefragt: Als Biomasse dienen sie zunehmend der Energiegewinnung. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Nahrungsmitteln. Eine Fachtagung im Rhein-Kreis soll Landwirten Orientierung jetzt geben.

Rhein-Kreis Neuss Essen oder verheizen? Ackerbauprodukte sind gefragt: Als Biomasse dienen sie zunehmend der Energiegewinnung. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Nahrungsmitteln. Eine Fachtagung im Rhein-Kreis soll Landwirten Orientierung jetzt geben.

Das Thema ist gefragt, rund 120 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet haben sich bereits angemeldet: Am Donnerstag, 30. August, dreht sich im Kreiskulturzentrum Sinsteden alles um das Thema "Biomasse als Energielieferant".

Damit ist die Fachtagung im Rhein-Kreis mit seinem Schwerpunkt Energiewirtschaft genau richtig, so Landrat Dieter Patt. Der Kreis profitiere nicht nur von der Braunkohle, sondern eben auch von Ansätzen für alternative Energien wie Windkraft, Photovoltaik oder Biomasse-Kraftwerke.

"Energie aus Biomasse, das kann eine Zukunftschance auch für kommende Generationen in der Landwirtschaft sein", meint Patt - vorausgesetzt, der Ackerbau für die Energiegewinnung (Wärme, Strom, Kraftstoff) erweise sich auch als ökonomisch sinnvoll.

Uwe Funk, von der Energieagentur NRW, die bei der Fachtagung als Mitveranstalter auftritt, hofft darauf: "Auf der Basis von Biomasse versuchen wir NRW auch als Kraftstoff-Land zu profilieren." Jenseits der - schwindenden - Ölreserven sei Biodiesel die einzige Möglichkeit, Mobilität mit flüssigen Treibstoffen zu erhalten.

Auch für Wolfgang Wappenschmidt, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Neuss-Mönchengladbach, kommt die Landwirtschaftskonferenz angesichts steigender Ölpreise und des erklärten Zieles den Kohlendioxid-Ausstoß in den Industrieländern zu senken, genau richtig.

Die Landwirte im Rhein-Kreis seien neuen Technologien und Verwertungsmöglichkeiten für ihre Produkte gegenüber aufgeschlossen. Dies zeigten zum Beispiel die ersten Biogas-Anlagen in landwirtschaftlichen Betrieben.

Angesichts steigender Preise für Ackerprodukte, die auch auf die erhöhte internationale Nachfrage - vor allem aus Indien und China - zurückzuführen sei, müssten die Landwirte ihre Strategien jedoch überdenken. "Trotz der derzeit höheren Preise für Nahrungsmittel rechne ich allerdings damit, dass - wenn sich Angebot und Nachfrage wieder eingespielt haben - auch die Energiegewinnung aus Biomasse eine Zukunft hat."

Wichtig ist dem Vorsitzenden der Kreisbauernschaft, dass die Landwirte beim Aufbau neuer Strukturen zur Energieerzeugung an der Wertschöpfung beteiligt werden: "Das kann zum Beispiel über die Beteiligung an Kraftwerken oder die Nutzung der Biomasse für den eigenen Betrieb geschehen.

(NGZ)
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