Jüchen Abschied von Schule und Freunden

Neu-Otzenrath (lina) Tief unterhalb der Erde von Alt-Otzenrath liegt sie zahlreich: die Braunkohle. Wird sie im Kraftwerk verbrannt, entsteht Strom, mit dem der Fernseher laufen kann. Um an die Kohle heranzukommen und Strom zu produzieren, mussten die Menschen aus Otzenrath umziehen, denn große Braunkohlebagger graben riesige Löcher in die Erde - dort, wo früher einmal die Dörfer standen.

Neu-Otzenrath (lina) Tief unterhalb der Erde von Alt-Otzenrath liegt sie zahlreich: die Braunkohle. Wird sie im Kraftwerk verbrannt, entsteht Strom, mit dem der Fernseher laufen kann. Um an die Kohle heranzukommen und Strom zu produzieren, mussten die Menschen aus Otzenrath umziehen, denn große Braunkohlebagger graben riesige Löcher in die Erde - dort, wo früher einmal die Dörfer standen.

Die Menschen, die in Alt-Otzenrath wohnten, haben neue Häuser gebaut, ihre Sachen in Umzugskartons gepackt und sind nach Neu-Otzenrath gezogen. Auch die Kinder der Klasse 2a der Janusz-Korczak-Schule haben ein neues Zuhause. Und da gefällt es ihnen nun gut. "Am Anfang war ich ein bisschen traurig, als wir hierhin gezogen sind", sagt Kim. "Denn ich wusste ja noch gar nicht, wie es hier ist."

Auch Dominik wollte erst nicht gerne nach Neu-Otzenrath. "Ich wollte eigentlich lieber in meinem alten Zuhause bleiben", erzählt er. "Denn da fand ich es schön." Etwa die Hälfte der 18 Zweitklässler zog mit Eltern und Geschwistern um in den neuen Ort.

"Unser Haus ist zu spät fertig geworden und darum konnten wir erst eine Woche später umziehen", sagt Janina. Sie war oft auf der Baustelle, um zu schauen, wie das neue Haus immer größer wird. "Aber da hat es mir nicht gut gefallen", meint Janina. "Da war es dreckig und oft laut." Christina hat beim Umzug mitgeholfen.

"Ich habe mit ausgeräumt und alles in Kisten gepackt", erzählt sie. Während die Eltern sich um Kleidung und Geschirr kümmerten, packte Christina ihre Sachen ein: "Spielsachen, Anziehsachen und Kuscheltiere. Danach kamen die Umzugskartons in große Autos und dann haben wir alles in das neue Haus getragen."

Auch ihrer alten Grundschule mussten die Kinder "Auf Wiedersehen" sagen, jetzt lernen sie jeden Tag in der neugebauten mit oranger Farbe bemalten Schule in Neu-Otzenrath. Jana sagt: "Es war blöd, dass oft Leute in die alte Schule eingebrochen sind." Denn fast alle Menschen hatten Alt-Otzenrath schon verlassen, als die Grundschüler immer noch jeden Tag in den einsamen Ort fuhren.

Lena meint: "Es ist schön, dass wir jetzt eine neue Turnhalle und eine Wasserbahn auf dem Schulhof haben." Und Christina sagt: "Wir haben einen Spielplatz mit Rutsche, ein Karussell und neue Möbel."

Außerdem hat die Firma, die die Braunkohle abbaut, den Kindern ein neues Klettergerüst für den Schulhof versprochen. Trotzdem vermissen Christina und Meret den Platz: "Da waren große alte Bäume und wir konnten viel besser fangen spielen und im Sommer gab's Schatten." Janina sagt: "Eine Freundin aus dem Kindergarten ist weit weg gezogen, die sehe ich gar nicht mehr oft."

Auch andere Kinder mussten sich von Freunden verabschieden, die mit ihren Eltern nicht nach Neu-Otzenrath umgezogen sind. Aber als Lehrerin Irmgard Burg fragt, wer aus der 2 a denn schon neue Freunde im neuen Dorf gefunden hat, zeigen fast alle auf. Und auf die Frage, ob sie jetzt hier zu Hause sind, nicken die Kinder mit dem Kopf.

(NGZ)
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