Abgaben im Rhein-Kreis Neuss Abfallgebühren im Rhein-Kreis steigen 2020

Rhein-Kreis · Ein Vier-Personen-Haushalt muss zehn Euro mehr zahlen. Umweltdezernent Karsten Mankowsky: 2021 bleiben Gebühren stabil.

 Für die Entsorgung des Restmülls verlangt der Kreis ab 2020 zwölf Euro mehr pro Tonne.   Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

Für die Entsorgung des Restmülls verlangt der Kreis ab 2020 zwölf Euro mehr pro Tonne. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Die Abfallgebühr im Rhein-Kreis wird im nächsten Jahr steigen – das allerdings in einem moderaten Rahmen. Einstimmig und ohne Diskussion genehmigten die Mitglieder des Planungs- und Umweltausschusses die von der Verwaltung vorgelegte Empfehlung.

Danach wird im nächsten Jahr ein Vier-Personen-Haushalt um jährlich zehn Euro mehr belastet. „Das sind rund 85 Cent im Monat“, wie Umweltdezernent Karsten Mankowsky schnell ausrechnete, und er betonte: „Trotz dieser Erhöhung liegen wir mit der Abfallgebühr immer noch im unteren Drittel bei den Kommunen in der Region.“ Für die Einwohner im Rhein-Kreis schlägt sich das in ihren Zahlungen an die Kommunen nieder. Die Rechnung für die Abfallgebühren setzt sich zusammen aus dem Betrag für die Entsorgung (Rhein-Kreis) und die Abholung (Kommune). Knapp 171 Euro verlangt der Kreis ab 2020 pro Tonne Rest- und Sperrmüll von den Städten und der Gemeinde. 2019 waren es noch 159 Euro.

„Damit liegen wir immer noch unter der Abfallgebühr des Jahres 2016, als 189 Euro fällig warten“, so der Dezernent. In den Folgejahren war die Gebühr jährlich gesenkt worden (2017 pro Tonne 175 Euro, 2018 pro Tonne 172 Euro). Eine Steigerung für 2020 sei unumgänglich, sagte Mankowsky und nannte im Ausschuss mehrere Gründe dafür. So hätte zum einen ein neuer Vertrag mit einem Entsorger geschlossen werden müssen. „Die Entsorger haben zurzeit die besseren Karten, weil die Nachfrage sehr hoch ist.“ Zum anderen möchte die Kreisverwaltung nicht länger übermäßig in eine Rücklage greifen. Denn nur durch einen Griff in diese Rücklage in Höhe von 1,3 Millionen Euro hätte 2019 die Gebühr stabil gehalten können. Sollte auch 2020 die Rücklage angegriffen werden, stünde 2021 eine Erhöhung an. „So können wir jetzt schon garantieren, dass wir 2021 die Gebühren nicht erhöhen müssen“, sagte Mankowsky.

Beim Bioabfall bleibt alles beim Alten: 70 Euro sind es, die die Kommunen pro Tonne zahlen müssen. „Damit wollen wir natürlich auch einen Anreiz zum Recyclen und Kompostieren schaffen“, berichtete Mankowsky. Stabil bleibt für Privatleute auch die Anlieferung an die Deponie in Neuenhausen mit zehn Euro für „einen Kofferraum“. „Obwohl der tatsächliche Preis pro Anlieferung bei 16 Euro liegt, subventionieren wir das, damit möglichst kein Abfall im freien Gelände entsorgt wird“, erklärte der Umweltdezernent. Und die Menge bleibe beschränkt, damit Gewerbetreibende nicht auf die Idee kämen, ihren Abfall in Neuenhausen günstig zu entsorgen. Für sie ist die Deponie in Neuss-Grefrath zuständig. Dort müssen die Gebühren 2020 angehoben werden: für asbestartige Abfälle von 115 auf 124 Euro pro Tonne, für Dämmstoffe von 288 auf 309 Euro pro Tonne und für „sonstige Deponieabfälle“ von 45,50 auf 54,37 Euro pro Tonne. Für Altpapier erhält der Rhein-Kreis 2020 übrigens weniger Geld.

Waren es 2019 noch 88 Euro pro Tonne, werden es im nächsten Jahr nur noch 72 sein. Wie die Ausschussmitglieder erfuhren, sind den Kommunen im Rhein-Kreis die (zum Teil) neuen Abfallgebühren Anfang November vorgestellt worden. Bei einer Enthaltung haben sie denen zugestimmt. Nun müssen noch die Politiker des Kreistages bei ihrer nächsten Sitzung am 18. Dezember in Grevenbroich die Änderungen beschließen.

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