Altenpflege im Rhein-Kreis Neuss 2020 fehlen nach einer Prognose kreisweit 263 Pflegeplätze
Rhein-Kreis · Ein zentrales Thema im Kreissozialausschuss war die Entwicklung des Bedarfs an Pflegeplätzen in den nächsten Jahren. Ein weiteres Problem: Es ist schwieriger denn je, geeignetes Pflegepersonal zu finden.
Ein zentrales Thema im Kreissozialausschuss: die Entwicklung des Bedarfs an Pflegeplätzen in den nächsten Jahren. Mit Abstand am größten ist der Bedarf in Kaarst. Größere Bedeutung wird künftig der Kurzzeitpflege zukommen. Kreisdirektor Dirk Brügge geht nämlich davon aus, dass mehr Tagespflegeplätze tendenziell weniger Vollzeitpflegeplätze bedeuten. Ein weiteres Problem: Es ist schwieriger denn je, geeignetes Pflegepersonal zu finden.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Im nächsten Jahr werden kreisweit 263 Pflegeplätze fehlen, davon entfallen allein 180 Plätze auf Kaarst. In der Prognose wird für Kaarst für das Jahr 2022 sogar ein Fehlbedarf von 207 Plätzen ausgewiesen. In Neuss werden dann 131 Plätze fehlen, in allen anderen Gemeinden ist die Situation deutlich entspannter. Zwar werden in Jüchen im Jahre 2022 nach neuesten Berechnungen 38 Plätze fehlen, aber diese Gemeinde wird zusammen mit Rommerskirchen und Grevenbroich betrachtet, und für diese beiden Kommunen werden für das Jahr 2022 99 beziehungsweise 23 freie Plätze vorausgesagt. Kaarst ist die einzige Gemeinde, die aktuell über keine freien Plätze verfügt.
Die FDP-Kreistagsfraktion sowie die Liberalen Senioren im Rhein-Kreis begrüßen die Entscheidung, die der Sozial- und Gesundheitsausschuss jetzt getroffen hat. Demnach wird der Bedarf für eine neue Senioreneinrichtung in Kaarst anerkannt. Dort könne mit der Realisierung einer weiteren Einrichtung begonnen werden, wenn der Kreistag Ende Juni den Beschluss bestätigt. Für Korschenbroich wird derzeit kein Bedarf ausgewiesen, das gilt auch für Meerbusch. In Neuss werden aktuell 40 weitere Pflegeplätze geschaffen, ebenso wie Plätze für Kurzzeitpflege.