Remscheid Zahl der Hundeangriffe steigt weiter an

Remscheid · 2015 wurden in der Region 387 gefährliche Vorkommnisse gezählt. Parallel gibt es immer mehr große Vierbeiner. Die vorläufig letzte Attacke ereignete sich Anfang Mai - und wieder hatte das Opfer nicht den Hauch einer Chance.

 Die Zahl der Hundeangriffe steigt.

Die Zahl der Hundeangriffe steigt.

Foto: Pixabay

Indes sind die tödlichen Angriffe auf die Schafe und auf das Kaninchen längst keine Einzelfälle mehr. Im Gegenteil: In den zurückliegenden Jahren ist die Zahl der Vorkommnisse mit Hunden weiter deutlich nach oben gegangen. Hatten die zuständigen Behörden im Jahr 2014 beispielsweise nach diversen Anzeigen 372 Anhörungen zu Übergriffen von Hunden anberaumen müssen, so waren es im Bereich des Bergischen Veterinäramtes, der neben Solingen auch Remscheid sowie Wuppertal umfasst, ein Jahr später schon 387 Fälle - was immerhin einem Anstieg von knapp drei Prozent entspricht.

"Dabei handelte es sich um solche Situationen, bei denen eine konkrete Gefahr im Vollzug war", sagte gestern eine Sprecherin der Stadt Solingen, die auf Anfrage unserer Redaktion zudem darauf verwies, dass nicht alleine andere Tiere durch wildernde Hunde zu Schaden kämen. Beispielsweise bewege sich nämlich auch die Zahl der Attacken auf Menschen auf nach wie vor hohem Niveau. "In den Jahren 2014 und 2015 gab es jeweils 65 Beißvorfälle mit Menschen", zitierte die Rathaus-Sprecherin aus der amtlichen Statistik für das gesamte bergische Städtedreieck.

Eine Entwicklung, die den Verantwortlichen durchaus Sorgen bereitet - zumal parallel dazu in der Region die Dichte an potenziellen "Tätern" stetig zunimmt. Jedenfalls leben im Bezirk des Bergischen Veterinäramtes immer mehr große Hunde, also dergestalte Tiere, die es auf eine Schulterhöhe von 40 Zentimetern und mehr bringen. So wuchs diese Zahl von 2014 auf 2015 binnen Jahresfrist um satte 9,5 Prozent von 21.000 auf mittlerweile 23.000 Exemplare an.

"Der Trend geht eindeutig zum Zweithund", sagte die Stadtsprecherin am Freitag. Wobei mehrere Vierbeiner, die unter einem Dach wohnen, nicht unbedingt mäßigend aufeinander wirken - wie der Fall der getöteten Schafe und Kaninchen beweist, die alle nach Attacken eines Hundeduos ihr Leben ausgehaucht haben sollen. Gleichzeitig ist die Ermittlung der "Täter" sowie ihrer Halter nicht ganzeinfach. "Ein Hund muss einem Vorfall eindeutig zugeordnet werden können", stellte die Stadt klar.

(RP)
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