Remscheid Wohnen ohne Stolperfallen

Remscheid · Der Bedarf an seniorengerechten Wohnungen wächst. An der Ahornstraße wurde der Grundstein für ein barrierefreies Mietshaus gelegt. Darin bietet auch ein Pflegedienst einen Service für Bewohner an. Bestehende Wohnungen umzubauen, ist eine Alternative.

 Der Grundstein ist gelegt: Architekt Walter Arns baut an der Ahornstraße einen Komplex mit barrierefreien Wohnungen. Die Nachfrage sei groß.

Der Grundstein ist gelegt: Architekt Walter Arns baut an der Ahornstraße einen Komplex mit barrierefreien Wohnungen. Die Nachfrage sei groß.

Foto: Jürgen MOll

Duschtassen, Treppen, hohe Türschwellen und enge Räume lassen ältere, nicht mehr so mobile Menschen verzweifeln. Schon kleinste Erhöhungen werden für sie zum unüberwindbaren Hindernis. Da das Durchschnittsalter der Bevölkerung auch in Remscheid steigt, ist die Nachfrage nach barrierefreiem Wohnraum groß. Jetzt wird an der Ahornstraße ein Mehrfamilienhaus mit solchen seniorengerechten Wohnungen gebaut. Vorige Woche fand die feierliche Grundsteinlegung statt.

Pflegedienst im Haus

Bauherr Walter Arns zeigte sich in seiner Rede erfreut, dass das Projekt trotz großer Probleme während der Planung verwirklicht werden kann. Vier Jahre habe er mit der Stadt um die Genehmigung für den Bau kämpfen müssen. Arns dankte neben seinen langjährigen Kollegen, die zahlreich zur Grundsteinlegung erschienen waren, der Baufirma Lorenz, die seiner Meinung nach hervorragende Arbeit leiste. Zwischen 36 und 38 Wohnungen werden in dem Gebäude entstehen.

Während der Feier konnten sich Gäste anhand eines detailgetreuen Modells ein Bild von dem Neubau machen. Neben einer weiträumigen Garage ist eine Pflegestation geplant. Das Haus sei für Senioren gedacht, die im Alter zwar ihre Selbstständigkeit in der Wohnung behalten möchten, aber trotzdem altersgerecht und gut versorgt leben wollen. Für die Versorgung ist unter anderem das Team des Pflegedienstes "PflegePlus" verantwortlich. Dieser hat einen eigenen Bereich in dem Neubau angemietet. "Wir sind sofort da, wenn etwas ist", sagte Achim Müller von PflegePlus. Neben häuslicher Pflege, einem 24-Stunden-Notdienst und einem Fahrdienst, kümmern sie sich auf Wunsch sogar um die Freizeitgestaltung der Mieter. Der unterschied zum betreuten Wohnen: Wer den Dienst nicht in Anspruch nehmen will, muss dies nicht tun.

Da nur ein kleiner Teil der Remscheider Senioren in den Neubau einziehen kann, der Bedarf an barrierefreien Wohnungen aber steigt, müssen entweder neue Wohnungen gebaut werden, oder der bereits bestehende Wohnbestand erneuert werden. "Wenn man wirklich barrierefrei wohnen will, bleibt eigentlich nur der Neubau", sagt Maklerin Heike Drechshage, von der Immobilienberatung 50 plus.

Aufzüge in bestehende Gebäude einzubauen, sei schwierig und kostenträchtig. Bisher gebe es in Remscheid wenige altersgerechte Wohnungen, doch schon mit kleinen Umbaumaßnahmen könne viel erreicht werden. Eine bodengleiche Dusche oder eine mit einem Rollstuhl unterfahrbare Küchenzeile sorgen beispielsweise dafür, dass ältere Leute in den eigenen vier Wänden besser zurechtkommen. Ein kleiner Lichtblick: Die Umbauten werden finanziell gefördert.

Heike Drechshage bietet eine Erstberatung über altersgerechtes Wohnen an. Informationen unter Tel. 02191 5921633.

(RP)
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