Internet WLAN-Anbieter in Remscheid wechselt

Remscheid · Bisher sorgten die Freifunker dafür, dass es an vielen Orten in Remscheid kostenloses WLAN gibt. Damit ist jetzt Schluss, die Nachfolge wurde aber schon geregelt.

 An vielen Orten in der Stadt gibt es öffentliches WLAN. In Remscheid wird das nach dem Rückzug von Freifunk weiterhin sichergestellt.

An vielen Orten in der Stadt gibt es öffentliches WLAN. In Remscheid wird das nach dem Rückzug von Freifunk weiterhin sichergestellt.

Foto: dpa/Jan Woitas

Wer unterwegs schnell online gehen will, kann sich in Remscheid, zumindest in der Innenstadt, auf sogenannte Hotspots verlassen. An vielen Orten in der Stadt kann man sich bequem ins WLAN-Netz einwählen, kostenlos und ohne Angabe von Daten. Bis Ende 2019 stellte „Freifunk“ dieses Netz zur Verfügung, auch die Stadt Remscheid nutzte es. Doch damit ist jetzt Schluss, Freifunk bietet keine Knotenpunkte mehr an.

Grund dafür ist die Auflösung des Verbundes freier Netzwerke NRW (VfN NRW e.V.), in dem sich die Bergischen Freifunker organisierten. „Am Ende war das pro Stadt eine Person, die das Netz betreut hat“, sagt Kevin Olbrich. Er ist ehemaliges Vorstandsmitglied des Verbundes. „99 Prozent der Nutzer wollten lediglich kostenfreies WLAN anbieten, haben sich aber nicht wirklich an der Idee von Freifunk beteiligt“, sagt Olbrich. Die Idee von Freifunk ist: Viele verschiedene Nutzer stellen mit Routern einen kostenlosen WLAN-Zugang bereit und kümmern sich auch um dessen Instandhaltung. Um Letzteres jedoch kümmerten sich lediglich Olbrich und seine Vereinskollegen. Das sei auch nicht schlimm, sagt Olbrich, für die Instandhaltung der Netze brauche man ein gewisses technisches Know-How. „Wir konnten das aber einfach nicht mehr stemmen.“ Eine Lösung steht jedoch schon bereit. Und mit dieser hat auch Kevin Olbrich zu tun.

Neuer Anbieter ist die Firma „Dolphin IT“ mit Sitz in Hückeswagen. Bei dieser Firma arbeitet: Kevin Olbrich. Die Knotenpunkte, die vorher von Freifunk betrieben wurden, übernahm Dolphin IT. Freifunk hat vorher eine E-Mail an die entsprechenden Nutzer geschrieben, sie über die Änderungen informiert und um Bestätigung gebeten. „100 von 160 Nutzern haben zugestimmt“, sagt Olbrich. Das kostenlose, öffentliche WLAN läuft also erstmal weiter. Zu den 100 Nutzern, die jetzt das Netzwerk von Dolphin nutzen, gehört auch die Volksbank im Bergischen Land. „Wir wollen unseren Kunden weiter bestmöglich kostenloses WLAN zur Verfügung stellen“, sagt Kristina Hellwig, Pressesprecherin der Volksbank. Kostenlos ist das WLAN bei der Volksbank nicht nur für die Kunden, sondern auch für die Bank selber. Genauso wie zu Freifunk-Zeiten.

Es gebe aber einen Unterschied, sagt Kevin Olbrich. Falls es Störungen beim WLAN-Empfang gebe, übernimmt Dolphin IT – anders als die Freifunker – nicht kostenlos die Wartung. Deswegen bieten sie noch einen anderen Tarif an, bei dem sie Reparaturen übernehmen. „Für einen kleinen Betrag im Monat“, sagt Olbrich. Diesen Tarif nutzt seit Anfang Januar die Stadt Remscheid.

In städtischen Einrichtungen kann man inzwischen über das Netzwerk „wifi-remscheid.de“ online gehen. Betreiber ist Dolphin IT. „Wir wissen seit Ende November, dass sich Freifunk zurückzieht“, sagt Jürgen Hockenbrink, Abteilungsleiter für Informationstechnologie bei der Stadt. Deswegen sei man an einer Übergangslösung interessiert gewesen. „In allen kommunalen Einrichtungen können wir das WLAN anbieten“, sagt er. Das habe übergangslos funktioniert, sagt Hockenbrink.

Dass die Knotenpunkte von Dolphin IT erstmal nur eine Übergangslösung sind, liegt daran, dass sich Remscheid erfolgreich um Fördergelder aus dem Projekt „WIFI for EU“ der Europäischen Union beworben hat. 15.000 Euro Fördermittel für den Ausbau des WLAN-Netzes in der Stadt stehen Remscheid damit zu. Welches Unternehmen das Netz mit diesem Geld aufbauen darf, werde ausgeschrieben, sagt Hockenbrink. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass es erstmal so bleibt, wie es jetzt ist. Dolphin IT ist als Partner bei WIFI EU registriert. „Sobald Remscheid eine Ausschreibung startet, werden wir uns bewerben“, sagt Olbrich.

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