Remscheid Wirtschaft in "sehr guter Verfassung"

Remscheid · Die Bergische Wirtschaft startet in "sehr guter Verfassung" ins neue Jahr. So fasste Thomas Meyer, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Wuppertal-Remscheid-Solingen, gestern die Ergebnisse der aktuellen Konjunktur-Umfrage zusammen. 374 Unternehmen mit insgesamt 24 200 Beschäftigen haben sich an der Umfrage beteiligt.

 Die bergische Industrie schaut insgesamt positiv ins Jahr 2014. Dieses Foto entstand bei der Qualitätskontrolle in der Firma IKS Klingelnberg – dem Unternehmen von IHK-Geschäftsführer Thomas Meyer.

Die bergische Industrie schaut insgesamt positiv ins Jahr 2014. Dieses Foto entstand bei der Qualitätskontrolle in der Firma IKS Klingelnberg – dem Unternehmen von IHK-Geschäftsführer Thomas Meyer.

Foto: Nico Hertgen (Archiv)

Nach einer Stimmungs-"Delle" in den Jahren 2012 und 2013 starte die Wirtschaft im Städtedreieck mit neuem Schwung "einen neuen Anlauf", sagte Geschäftsführer Uwe Mensch. Nicht nur die Werte für die aktuelle Ertragslage, sondern auch die Erwartungen für das Geschäftsjahr seien deutlich positiver als bei den letzten Befragungen. In Remscheid stieg der Index-Wert (Differenz zwischen positiven und negativen Aussagen) von 15 im Herbst 2013 auf jetzt 39. Der Wert für konkrete Umsatzerwartungen hat sich verdreifacht.

Am zuversichtlichsten schauen die Banken und Sparkassen in die Zukunft. Darauf folgen die Industrie, der Dienstleistungssektor und dann der Handel.

Das habe bei der Industrie auch viel mit positiven Erwartungen ins Auslandsgeschäft zu tun, sagte Meyer. Als Absatzmärkte spielen die Länder, die der EU bis 2004 beigetreten sind, wieder eine deutlich größere Rolle. Die Märkte, etwa Italien, "beleben sich wieder", sagte Meyer. Auch in China seien von den Entscheidungsträger Gelder freigegeben worden. Zudem kämen die USA "als Lokomotive wieder".

Besonders erfreulich: Die Firmen wollen in diesem Jahr deutlich mehr investieren als zuletzt. Allerdings wird als Hauptfeld dafür die Rationalisierung ernannt, dann folgen Ausgaben für Ersatzbedarf. Den Firmen gehe es darum, wettbewerbsfähig zu sein, sagte Meyer. Hier seien die Arbeitskosten das zentrale Thema. Darum sei es für die Firmen wichtiger, vorhandenes Personal weiter zu qualifizieren, als neues einzustellen.

Angesicht des weiter wachsenden Problems des Fachkräftemangels investierten die Firmen auch, um gut ausgebildete Mitarbeiter im Alter länger im Betrieb halten zu können. Gleichwohl geht Meyer davon aus, dass auch der Arbeitsmarkt von der positiven Entwicklung profitieren wird.

Die Euro- und Staatsschuldenkrise, das Thema der vergangenen Jahre, drückt derzeit weniger auf die Stimmung. Als größtes Risiko für ihre Pläne bezeichnen die Unternehmen in der Umfrage die Energie- und Rohstoffpreise. Kurz dahinter liegt die Sorge um die Entwicklung der Arbeitskosten.

Natürlich bilde die Umfrage nur ein Stimmungsbild ab, sei damit eine Momentaufnahme, sagte Meyer. Doch bei der Frage, ob Firmen investieren oder nicht, spiele die Stimmung eine große Rolle.

(RP)
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