Remscheid W.i.R. sucht Alternativen fürs Orchester

Remscheid · In der Diskussion um die Zukunft der Bergischen Symphoniker fordert die Wählergemeinschaft in Remscheid (W.i.R.) mit einer Anfrage für die Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 10. März weitere Informationen.

Ziel der Anfrage: Die W.i.R. will Alternativen zu der vom Gutachter Actori vorgeschlagenen Fusion der beiden bergischen Orchester aufzeigen. Actori sieht hier langfristig den größten Spareffekt. Nach einer längeren Phase mit Mehrkosten sollen 3,3 Millionen Euro im Jahr gespart werden können.

Dass die Musiker der Bergischen Symphoniker bei einer Fusion mit den Wuppertalern ebenfalls wie Mitglieder eines A-Orchesters bezahlt werden sollen, hält die W.i.R. aber für ein großes Manko. Dass eine aus Spargründen angestrebte Fusion in den ersten sieben Jahren Mehrkosten von 2,6 Millionen Euro bedeuten soll, sei nicht akzeptabel.

Die Wählergemeinschaft will daher wissen, welche Einsparungen möglich sind, wenn die Gehaltsanpassung nur stufenweise erfolgt. Gleichzeitig soll geprüft werden, was es spart, wenn die Gehälter erst in dem Moment angepasst werden, wenn das Orchester den geplanten Personalstand von 110 Mitgliedern erreicht. Beide Orchester haben zusammen derzeit mehr als 150 Musiker. Dass es zwischenzeitlich ein Orchester mit zwei Gehaltsstufen geben würde, nimmt die W.i.R. in Kauf. Das wäre in anderen Branchen längst auch so, sagte Fraktionschef Wieland Gühne.

Alle Varianten prüfen

Die Fusion ist aktuell nur eine von zwei möglichen Orchester-Varianten für die W.i.R.. Ließen sich die städtischen Zuschüsse für die Symphoniker langfristig einfrieren, wäre auch ein Fortbestand der Kooperation mit Solingen denkbar. In diesem Zusammenhang fordert die Fraktion auch genauere Zahlen zu der im Rödl-Gutachten vorgeschlagenen Reduzierung der Orchestergröße auf ein C-Orchester (56 Musiker). Rödl hatte neben einer Verkleinerung des Orchesters auch Änderungen im Tarifvertrag angeregt. Auch die Frage, was das Teo Otto Theater einspart, wenn es nicht mehr verpflichtet ist, die Bergischen Symphoniker für Konzerte einzukaufen, soll mit Zahlen hinterlegt werden.

Zahlen und Fakten erbittet die W.i.R von der Verwaltung noch zu einem dritten Szenario: Was passiert, wenn die Bergischen Symphoniker aufgelöst werden müssen? Hier geht es vor allem um das Rückkehrrecht einiger Musiker in die Verwaltung. Dies alles, so sagte Fraktionsgeschäftsführer Roland Kirchner, diene dazu, alle nötigen Fakten vor einer wichtigen Entscheidung zu sammeln.

(RP)
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