Lennep Winzerfest bringt gute Laune

Lennep · Schon der Blick durch die Jägergasse in Richtung Alter Markt am Wochenende verriet: Das Winzerfest in Lennep hatte zum neunten Male Heerscharen von Besuchern angelockt. Wer durch die enge Jägergasse schritt, konnte sich ohne weiteres in ein Weindorf versetzt fühlen, das sich an den Steilhang des Mosel- oder Rheinufers quetscht.

Winzerfest: Anstoßen in Lennep
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Winzerfest: Anstoßen in Lennep

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Allerorten gab es am Alter Markt Wein, von trocken über halbtrocken bis lieblich und süß. Auf jedem Tisch reihten sich Gläser und Flaschen aneinander. Viele Genießer saßen mit geröteten Wangen auf den Bänken, gestenreich mit dem Nachbarn in launige Gespräche vertieft. Und wer tief durchatmete, der roch in der vom Geist des Weines beflügelten Luft warmen Flammkuchen, aromatischen Käse oder würzige Bratwurst.

Unschlagbar dabei das "Drei-Gänge-Menü für 2,50 Euro": Bratwurst, Brötchen, Senf. Hätte es nicht die Kulisse von Schiefer und typisch bergisch-grünen Fensterläden in der malerischen Lenneper Altstadt gegeben, es wäre durchweg rheinischer oder pfälzischer Dialekt zu erwarten gewesen. So aber erklang kräftige bergische Sprache und verlangte "noch mal datt Gleiche". Und das musikalische Programm auf der BM-Bühne brachte die Gäste zum eigentlich eher rheinischem Schunkeln.

Jüngere schätzen lieblichen Wein

Der Trend geht zum halbtrockenen und auch feinherben Wein. "Je jünger die Gäste", wusste Winzer Hermann Wetzler vom gleichnamigen Weingut in Rheinhessen zu berichten, "desto besser schmeckt ihnen ein lieblicher Wein". Ab einem Alter von 40 Jahren schlagen die Vorlieben um: Die Leute trinken dann lieber eine trockene Variante. Für jeden Geschmack hatten sich die 16 Winzer, die ihre Stände auf dem Alter Markt aufgebaut hatten, gerüstet. Ein Angebot, das die Besucher überzeugte: "Als Lenneper muss man beim Weinfest dabei sein!", sagten Ursel und Alfred Weinreich, die einen halbtrockenen Weißherbst bevorzugten.

Zufrieden zeigte sich auch Gunther Brockmann, Vorsitzender der Lenneper Karnevalsgesellschaft, die das Winzerfest organisiert. "Der Andrang ist gleich stark wie im letzten Jahr; am Freitagabend war es fantastisch", sagte Brockmann auf BM-Anfrage. Neu sei diesmal, dass die Firma "Bergische Hausmeister Akademie" die Säuberung des Platzes nach Feierabend und die Nachtwache übernehme. Das sei bereits angenehm aufgefallen, berichtet Brockmann. Und während die Party-Colonias "Sag mir quando" schmetterten, senkte sich so manche bergische Nase schnuppernd in ein neues, volles Glas Wein.

(RP)
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