Remscheid Wieder neues Leben bei Sopp

Remscheid · Die Orthopädie-Kall GmbH hat das Gelände des ehemaligen Bänderherstellers aus der Insolvenzmasse gekauft. Der Umzug ist für den Jahreswechsel geplant. Ein Mieter ist schon da.

Remscheid Hans Bernd Kall bringt die Dinge ins Laufen, und das gleich in doppelter Hinsicht: Sein Unternehmen stellt orthopädische Einlagen für Schuhe her — und steht kurz vor dem Umzug von Lennep nach Lüttringhausen.

Die Orthopädie-Kall GmbH muss sich vergrößern. Am alten Standort mit 3000 Quadratmetern platzt der Betrieb aus allen Nähten. "Es ist ganz schön eng hier, meine Mitarbeiter können sich kaum drehen und wenden", sagt Kall. Daher hat er jetzt das Gelände des ehemaligen Bänderherstellers Sopp aus der Insolvenzmasse gekauft, über die Investitionssumme schweigt er sich aus.

Seinem Unternehmen stehen schon bald 18 000 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung. 9500 Quadratmeter will er selbst nutzen, der Rest wird vermietet. Einer der Mieter hat bereits zwei Werkshallen bezogen: die Schöpp Kabel GmbH & Co. KG. Mit weiteren Betrieben, die Produktions- und Lagerfläche brauchen, laufen Verhandlungen.

Gestartet als Ein-Mann-Betrieb Seit 22 Jahren ist der heute 59-Jährige selbstständig. Als Angestellter war er zuletzt stellvertretender Betriebsleiter bei der Remscheider Firma Schein Orthopädie-Service. Er begann als Ein-Mann-Betrieb auf einem 100 Quadratmeter großen Raum. Mit der steigenden Nachfrage wuchs das Unternehmen. Die Branche floriert, denn die Menschen werden immer älter — und haben damit immer häufiger Probleme an den Füßen.

Die Kunden der Firma Kall sind orthopädische Werkstätten und Sanitätshäuser. An sie liefert das Unternehmen Rohlinge, aus denen die Handwerker vor Ort individuell angepasste Einlagen fertigen. "In unserem Produkt steckt sehr viel Handarbeit", erläutert Kall. Die Einlagen bestehen häufig aus mehrere Komponenten, die sorgfältig verklebt und in Form gebracht werden müssen.

Der Umzug ist zum Jahreswechsel geplant. Zurzeit wird die Immobilie brandschutztechnisch auf den neuesten Stand gebracht. Kall will für den neuen Standort außerdem weitere Maschinen kaufen und womöglich neue Mitarbeiter einstellen. Auch dieses Wachstum werde in Ruhe geplant, denn: "Zu große Schritte sind gefährlich." Und wer weiß das besser als jemand, der Einlagen für Schuhe herstellt?

(RP)
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