Remscheid Wieber: Neue Hürden für ISG-Gründung an Alleestraße

Remscheid · Gerade vor dem Hintergrund der DOC-Planungen in Lennep drängt für den Verein Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) Alleestraße die Zeit. Will sich das Remscheider Stadtzentrum der Konkurrenz eines Designer-Outlet-Centers (DOC) stellen, muss die City dringend eine Aufwertung erfahren. Doch bei der Abstimmung über die Satzung zur Gründung einer gesetzlichen ISG tut sich nun ein neues Problem auf. Dies sagte Vereinsgeschäftsführer Ralf Wieber am Samstag bei einer Veranstaltung der Remscheider Senioren- und Jungen Union.

 Ralf Wieber (r.) und Jochen Rohr treiben die Gründung einer Immobilien- und Standortgemeinschaft an der Alleestraße voran.

Ralf Wieber (r.) und Jochen Rohr treiben die Gründung einer Immobilien- und Standortgemeinschaft an der Alleestraße voran.

Foto: Moll (Archiv)

"Durch den Verkauf des Allee-Centers an einen anderen Investor ergibt sich eine ganz neue Situation für uns", erklärte er. Das Gebäude gehört seit Februar einem Offenen Immobilienfonds mit Sitz in England, Betreiber ist nach wie vor das Unternehmen ECE. Will man eine gesetzliche ISG zur Standortaufwertung auf die Schiene setzen, müssen mindestens 75 Prozent aller Immobilieneigner eines fest gelegten Quartiers — in Remscheid die Alleestraße — der Gründung zustimmen. "Das Allee-Center macht 33 Prozent der Verkaufsfläche an der Alleestraße aus. Wenn der neue Eigentümer Nein sagt, können wir das ganze Projekt ISG knicken", sagte Wieber. Allerdings hätte der neue Center-Besitzer bereits Interesse an dem Thema gezeigt. Im März solle ein erstes Gespräch stattfinden.

Grundsätzlich lobte Wieber die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und explizit die Bemühungen von Stadtplanerin Sigrid Burkhart. "Diese Unterstützung hatten wir in der Vergangenheit nicht. Frau Burkhart hat nur ein Problem: Sie muss vieles aufarbeiten." An dieser Stelle zeigte sich Wieber erneut kritisch bezüglich der bisherigen Kooperation der Stadtplanung in puncto ISG. Ob der Rat nun wie erhofft im April über die Satzung abstimmen könne, sei angesichts der neuen Entwicklung fraglich.

68 Immobilieneigentümer gibt es an der Alleestraße, 40 seien dem Verein beigetreten. Ob damit das geforderte Quorum zur ISG-Gründung erreicht werden kann, muss sich erst noch zeigen. Denn letztlich geht es um Geld, das zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität in einen Topf zu entrichten ist. 800 000 Euro sind veranschlagt, um in den nächsten fünf Jahren an entscheidenden Stellschrauben zu drehen. Dazu gehören unter anderem mehr Sauberkeit, die Anschaffung neuen Mobiliars, eine einheitliche Straßengestaltung und Werbung. Insofern sei die ISG ein Angebot an alle betroffenen Hausbesitzer, die den Wert ihrer Immobilie erhalten und den Verfall stoppen möchten, erklärte Ralf Wieber.

Dass nach dem großen Mieter Baby Walz, der im Sommer den Standort aufgeben wird, weitere Geschäfte der unteren Alleestraße den Rücken kehren, hofft und glaubt der ISG-Geschäftsführer nicht. Gerade Läden, die für die Nahversorgung stünden, seien erfolgreich etabliert.

(bona)
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