Remscheid Widerstand gegen Verkauf von Flächen vor Hertie

Remscheid · Bürgersteig ist Bestandteil der Boulevard-Pläne für Lennep, sagt Klaus Kreutzer vom Verkehrs- und Förderverein.

Lenneps Bezirksbürgermeister Markus Kötter (CDU) soll den nötigen Eilbeschluss über den Verkauf von 142 Quadratmetern Bürgersteig am Hertie-Gebäude im Bereich der Kölner Straße an einen Investor in der Sommerpause nicht unterschreiben. Mit diesem dringenden Appell hat sich gestern der Vorsitzende des Verkehrs- und Fördervereins Lennep, Klaus Kreutzer, an Kötter gewandt. Wie berichtet, will die Stadt einen etwa zwei Meter breiten Teil des Bürgersteiges an den Investor verkaufen. Der will auf dieser Fläche zwei rund 50 Meter lange Rollsteige bauen, die Kunden zum geplanten Aldi-Markt transportieren sollen.

In der Sitzung der Bezirksvertretung am Mittwoch hatte sich eine Mehrheit der Politiker mit der Idee anfreunden können - und damit an Kötter das Signal gegeben, dass er in der politischen Sommerpause den Eilbeschluss unterschreiben kann. Durch diesen Schritt könnte der Rat schon im September endgültig entscheiden. Die Bezirksvertretung tagt erst im Oktober wieder.

"Es gibt hier im Hinblick auf den geplanten Boulevard erheblichen Widerstand", schreibt Kreutzer. "Eine Umwidmung würde einen Ausbau der Kölner Straße in diesem Bereich zum Boulevard nach den vorliegenden Plänen unmöglich machen". Die seit mehr als zehn Jahre betriebenen Überlegungen zum Umbau und zur Aufwertung der Kölner Straße hätten nach wie vor Bestand, sagte Kreutzer der BM. Eine Verengung der öffentlichen Flächen um zwei Meter sei mit den prämierten Studenten-Entwürfen nicht vereinbar - der Boulevard damit unmöglich gemacht. Dem dürfe die Politik nicht zustimmen. Kreutzer weiß bei dieser Initiative den Einzelhandelsverband hinter sich.

Dass die Bezirksvertretung mit den Plänen mehr oder weniger überrumpelt wurde und auch die Bürgerschaft nicht informiert war (der Tagesordnungspunkt war auf Internetseite der Stadt nicht vermerkt), kritisiert Kreutzer als inakzeptables Vorgehen. Dies will er dem neuen Stadtplaner Robin Denstorff auch mitteilen. Dies sei ein weiteres Beispiel für eine Stadtplanung, die die Zukunft nicht im Blick habe.

(RP)
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