Remscheid Weniger schwere Unfälle dank Blitzer

Remscheid · Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im bergischen Städtedreieck zeigt seit 2008 erstmals wieder eine abnehmende Tendenz. "Ich bin froh und stolz, gute Zahlen präsentieren zu können", sagte Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher, als sie am Dienstag den Jahresverkehrsbericht 2013 vorstellte. Während im Landestrend die Unfallzahlen um 0,9 Prozent zurückgegangen sind, fällt das Ergebnis innerhalb des Polizeipräsidiums Wuppertal mit einem Rückgang von 4,5 Prozent wesentlich deutlicher aus.

Beim 24-stündigen Blitz-Marathon der Polizei nahm Jens Hesse im Oktober vergangenen Jahres Autofahrer auf der Beyenburger Straße mit der Laserpistole ins Visier, um Temposünder zu ertappen.

Beim 24-stündigen Blitz-Marathon der Polizei nahm Jens Hesse im Oktober vergangenen Jahres Autofahrer auf der Beyenburger Straße mit der Laserpistole ins Visier, um Temposünder zu ertappen.

Foto: Jürgen moll (archiv)

In Remscheid gab es im vergangenen Jahr 3312 Verkehrsunfälle und damit 213 weniger als in 2012. Dabei wurden 284 Menschen verletzt. Eine Steigerung um zehn Fälle gab es bei den verletzten Kindern. Dies führen die Experten aber auf zwei Busunfälle zurück. An dieser Stelle fordert die Behördenchefin zu mehr Rücksichtnahme auf. "Wenn Autofahrer einen Bus ausbremsen, provozieren sie Unfälle. Und die Fahrgäste sind nie so geschützt wie im Auto", warnt Radermacher.

Wichtig sei zudem, die Senioren über 65 Jahren verstärkt in den Blick zu nehmen. Einen Verkehrstoten gab es in Remscheid zu beklagen. Insgesamt wurden in den drei bergischen Großstädten fünf Menschen im Straßenverkehr getötet — 16 waren es im Vorjahr. "Jedes Opfer ist eines zu viel", betonte die Polizeipräsidentin. Weil zu hohe Geschwindigkeit im Straßenverkehr der "Killer Nummer Eins" sei, legt die Dienststelle auch im laufenden Jahr einen Fokus ihrer Arbeit auf Geschwindigkeitskontrollen.

Mit besserer Technik sollen Raser im wahren Wortsinn ausgebremst und auch zur Kasse gebeten werden. Der landesweit durchgeführte "Blitzmarathon", aber auch Messungen vor Ort zeigen inzwischen Wirkung. "Mit Zunahme der Kontrollen ist das Geschwindigkeitsniveau gesunken. Dadurch hatten wir weniger schwere Unfälle", bestätigte Norbert Gerhards, Leiter der Verkehrsinspektion II. Wie man anhand der aktuellen Zahlen feststellen könne, sei die Verknüpfung von Prävention und Repression erfolgreich. An dieser Stelle verteidigte Birgitta Radermacher die diesbezügliche Strategie gegen Kritik aus der Bürgerschaft. Mit Abzocke habe das nichts zu tun. "Ohne Sanktionen läuft es nicht. Wer ist denn stets so daran interessiert, die Verkehrsregeln einzuhalten, wenn nicht auch Bußgelder drohen?"

Eine Zunahme haben die Polizeibeamten bei den Unfallfluchten festgestellt. In Remscheid entfernte sich im vergangenen Jahr 770 Mal ein Verursacher von der Unfallstelle. "Man muss allerdings auch sagen, dass heute auch kleinere Schäden verstärkt angezeigt werden", berichtete Gerhards. Um die Aufklärungsquote zu verbessern, hat das Präsidium zur besseren Beweisführung technisch aufgerüstet. "Die Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden, steigt", ist Gerhards überzeugt. Das gelte überdies auch für die Schäden, die selbst verursacht würden und bei denen die Autobesitzer der Polizei ein Fremdverschulden auftischen wollten.

(RP)
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