Remscheid Welche Schule hat Zukunft?

Remscheid · Sekundarschule oder dritte Gesamtschule? In dieser Frage ist die Politik noch uneins. Aber noch in diesem Jahr soll die Entscheidung über Remscheids Schulentwicklung fallen. Ein erstes Zeichen soll es im Schulausschuss geben.

 Das Schulzentrum Klausen umfasst heute die Hauptschule und das Leibniz-Gymnasium. Hier soll nach Auffassung der CDU eine Sekundarschule eingerichtet werden, die das neue Schulgesetz ermöglicht.

Das Schulzentrum Klausen umfasst heute die Hauptschule und das Leibniz-Gymnasium. Hier soll nach Auffassung der CDU eine Sekundarschule eingerichtet werden, die das neue Schulgesetz ermöglicht.

Foto: hertgen (archiv)

Nach den Herbstferien geht die Diskussion über die Zukunft von Schule in die heiße Phase. In der Politik laufen hinter den Kulissen viele Gespräche über die Frage, was Remscheids Schullandschaft weiter bringt und dem Elternwillen gerechter wird: eine dritte Gesamtschule oder die neue Schulform "Sekundarschule"?

Warum soll in der Schullandschaft überhaupt etwas geändert werden? Unbefriedigend für alle Beteiligten — Eltern, Politik, Schule, Schulaufsicht — ist, dass die beiden Gesamtschulen jedes Jahr rund 150 Schüler aus Kapazitätsgründen ablehnen. Die Abgelehnten müssen eine Schule zweiter Wahl besuchen. Dem Elternwillen kann seit Jahren nicht entsprochen werden. Gleichzeitig verlieren Hauptschulen Schüler, sie sind in ihrer Existenz bedroht. Nach Bökerhöhe laufen Klausen und Rosenhügel aus. Rückläufige Schülerzahlen zwingen zur Anpassung des Schulangebots.

Worin unterscheiden sich die beiden Schulformen? Der wichtigste Unterschied: Die Sekundarschule führt die Schüler nur bis zur zehnten Klasse, für den Besuch der Oberstufe müssen sie die Schule wechseln. Die Gesamtschule öffnet alle Wege bis zum Abitur in neun Jahren. Gemeinsam ist ihnen, dass Kinder nach der Grundschule zusammenbleiben.

Wer favorisiert was? Die SPD hat sich für eine dritte Gesamtschule, möglichst in einem Neubau, ausgesprochen. Die CDU plädiert für eine Sekundarschule in den Räumen der Hauptschule Klausen. Sie könnte mit dem Leibniz-Gymnasium kooperieren. Die Sekundarschule will auch die Wählergemeinschaft ins bestehende System einbinden. Die Grünen wollen primär ein längeres gemeinsames Lernen ermöglichen. Wert legen sie darauf, dass alle am Entscheidungsprozess mitwirken. Die FDP lehnt die dritte Gesamtschule bisher ab.

Wann ist mit einer Entscheidung zu rechnen? Das Ziel ist, noch in diesem Jahr eine Wahl zu treffen, sagt die Politik. Am 17. November soll es in der Sitzung des Schulausschusses das erste Signal geben.

Werden Eltern befragt? Vor Gründung einer Sekundarschule muss es eine Elternbefragung geben, um den Bedarf zu dokumentieren. Dieser Verfahrensschritt ist bei Gründung einer neuen Gesamtschule nicht erforderlich. Sie könnte schon mit vier Zügen starten, das sind 100 Anmeldungen. Bei beiden Varianten ist vorausgesetzt, dass auch Düsseldorf als Schulaufsicht grünes Licht gibt.

Wann könnte die neue Schule an den Start gehen? Frühestens zum Schuljahr 2013/14. Nach der Entscheidung über die gewählte Schulform gibt es eine ganze Reihe weiterer Schritte. Dazu zählen die Suche nach einem Standort und das Genehmigungsverfahren.

(RP)
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