Remscheid Weinfest mit neuem Sicherheitskonzept

Remscheid · Die Stadt hilft der Lenneper Karnevalsgesellschaft bei den Kontrollen und der Reinigung. Gläser sind weiter erlaubt.

Die Lenneper Karnevalsgesellschaft (LKG) und das Ordnungsamt der Stadt haben sich auf ein Sicherheitskonzept für das Lenneper Weinfest geeinigt. Das teilte die Stadt gestern mit. Die Gespräche waren nötig geworden, weil sich beim Weinfest im vorigen Jahr heftige Szenen vor allem in der Nähe der Evangelischen Stadtkirche abgespielt haben. Der Vorplatz war am Sonntagmorgen mit Glasscherben übersät. Am Abend zuvor hatten sich Grüppchen von feierfreudigen Menschen dort eingefunden, die dem Alkohol ordentlich zusprachen und sich um ihre Hinterlassenschaften nicht scherten. Übereinstimmend berichteten Augenzeugen, dass es vor allem Jugendliche waren, die sich in der Berliner Straße zum Trinken einfanden und dabei wohl jegliches Maß an Anstand und Benehmen überschritten. Günther Brockmann, Vorsitzender der Lenneper Karnevalsgesellschaft schlug damals Alarm. Ohne Hilfe der Stadt könne die LKG das Weinfest nicht mehr veranstalten.

Das Konzept sieht verschiedene Maßnahmen vor: Um zu verhindern, dass Gäste ihre eigenen Getränke mit auf das Fest bringen, soll es in diesem Jahr zwölf Kontrollen an den Zugängen zur Festmeile in der Altstadt geben. Außerdem erklären sich Stadt und Polizei dazu bereit, Personal des Veranstalters in der Vorbereitung auf das Fest zu unterstützen und die Kontrollpunkte außerdem mit Mitarbeitern der Stadt zu verstärken. Auf diese Weise bleiben dem Veranstalter Kosten erspart, die bei dem ansonsten üblichen Einsatz eines professionellen Sicherheitsdienstes anfallen würden. Damit es auch am Sonntagmorgen schnell wieder manierlich in der Lenneper Altstadt aussieht, reinigen künftig Mitarbeiter der Technischen Betriebe nach dem Fest das Altstadtpflaster und stellen Müllbehälter auf, in denen leere Flaschen geschmissen werden können. Auch für diese Dienstleistung will die Stadt vom Veranstalter kein Geld sehen. Wein aus Pappbechern? Diese Geschmacklosigkeit sieht das neue Sicherheitskonzept nicht vor. Um den typischen Charakter eines Winzerfestes, bei dem Flaschen und Gläser dazu gehören, nicht zu verfälschen, erlaubt das Konzept den Winzern, Gläser gegen Pfand zu verleihen. Das ist eine Ausnahmegenehmigung für das Winzerfest. Bei allen anderen Veranstaltungen des "Lenneper Sommers" dürfen Getränke nicht in Flaschen oder Gläsern ausgeschenkt werden.

"Wir haben aus unserer Sicht alles Erdenkliche dazu beigetragen, um die LKG bei der Sicherung ihrer Veranstaltung zu unterstützen", sagte Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz. Auch Günther Brockmann zeigte sich gestern zufrieden: "Ich freue mich aufs Weinfest."

(RP)
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