Remscheid Warnstreik - Busse blieben im Depot

Remscheid · Der Warnstreik im öffentlichen Dienst legte am Mittwoch die Stadt in Teilen lahm. Doch hatten sich offenbar viele Remscheider auf die Ausstände in Nahverkehr und Kitas eingestellt. Klinikbetrieb lief normal.

Remscheid: Warnstreik - Busse blieben im Depot
Foto: Jürgen Moll

An der Kindertagesstätte Eisernstein in Lüttringhausen herrscht an diesem Morgen kein "Anlieferverkehr". Mütter oder Väter, die ihre Kinder mit dem Auto in die Einrichtung an der Schulstraße bringen, sind weit und breit nicht zu sehen. Die Kita selbst ist geschlossen und dunkel, schon das Tor zum Gelände lässt sich kaum öffnen, weil es verhakt ist. Die Botschaft ist klar: Hier finden heute keine Kinder Aufnahme.

Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst zeigen am Mittwoch auch in Remscheid Wirkung. Einige städtische Kitas bleiben geschlossen, der Müll wird auf manchen Strecken nicht geleert, die Linien- und Schulbusse fahren nicht aus den Depots. Die ersten Busse sollten heute früh ab 4 Uhr wieder unterwegs sein. Auch der Mobil-Center der Stadtwerke Remscheid GmbH am Friedrich-Ebert-Platz ist nicht besetzt, ebenso wenig wie der Service-Center der EWR im Allee-Center.

Im Rathaus selbst habe es dagegen keine Ausfälle beim Bürgerservice gegeben, sagt die Sprecherin der Stadtverwaltung, Viola Juric. Allerdings seien drei von sieben Strecken für die Entsorgung des Restmülls nicht gefahren worden. Der Bergische Service-Center ist dagegen unter der Telefonnummer 02191-1600 bis zum Abend zu erreichen. Im Sana-Klinikum, in dem im öffentlichen Dienst Beschäftigte arbeiten, gibt es ebenfalls keine Einschränkungen.

Im morgendlichen Pendlerverkehr sorgt der Streik zwar für ein erhöhtes Aufkommen, allerdings nicht für große Probleme, wie eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Wuppertal berichtet. Auf dem Ebert-Platz, wo sonst die Busse an- und abrollen, blieben alle Halteplätze leer. Eine elektronische Anzeigetafel klärt potenzielle Nutzer des Öffentlichen Personennahverkehrs auf: "Sehr geehrte Fahrgäste! Infolge von Streikmaßnahmen ist der Linienverkehr zur Zeit eingestellt", steht dort. An einer Ecke des Platzes wartet eine Gruppe mit etwa 15 älteren Damen - allerdings nicht auf einen Linienbus, sondern einen Reisebus aus Solingen, der sie ins niederländische Venlo zum Einkaufen fährt.

Betroffen vom Streik im öffentlichen Dienst sind dagegen einmal mehr die Eltern von Vorschulkindern. Von den städtischen Kindertageseinrichtungen bleiben vier vollständig geschlossen. In den anderen Kitas gibt es teilweise eine "Notbetreuung": Dazu zählt auch die Kita in der Königstraße. Am Mittwochmorgen ist die Nachfrage nach dem Angebot aber noch sehr zurückhaltend. "Bislang haben wir hier regulären Betrieb. Zusätzliche Kinder sind nicht gekommen", sagt die stellvertretende Leiterin der Kita, Therese Rehn, während sie mit einigen Kindern etwas frühstückt.

Auch der Schulbusverkehr ist an dem Tag eingeschränkt. So kommen etwa einige Schüler des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums (EMA) zu spät in ihre Klassen. Die Zahl der verspäteten Schüler habe sich aber im Rahmen gehalten, heißt es im Sekretariat der Schule. Offenbar seien viele Kinder und Jugendliche von den Streiks nicht so betroffen, weil sie aus der Innenstadt kommen und nur einen kurzen Schulweg haben.

(RP)
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