Remscheid Während der Busfahrt bequem surfen

Remscheid · Heute starten die Stadtwerke in sechs Bussen eine Testphase für kostenfreies WLAN. Nach sechs Monaten will man entscheiden, ob sich die Investitionen in das digitale Servicepaket auch lohnen.

 Unkompliziert baut sich die WLAN-Verbindung im Bus der Stadtwerke auf. Thomas Hoffmann (l.) und Matthias Bioly haben es demonstriert.

Unkompliziert baut sich die WLAN-Verbindung im Bus der Stadtwerke auf. Thomas Hoffmann (l.) und Matthias Bioly haben es demonstriert.

Foto: Jürgen Moll

Wer heute einen der sechs Busse erwischt, die mit einem WLAN-Anschluss ausgestattet sind, kann bequem sein Datenvolumen schonen. 200 MB stehen dem Nutzer pro Tag und pro Bus zur Verfügung. Damit müssten die Smartphone-Besitzer bequem während der Fahrt im Netz surfen können.

"Das Thema Digitalisierung ist uns sehr wichtig", betonte Stadtwerke-Geschäftsführer Professor Dr. Thomas Hoffmann gestern bei der Vorstellung des Projektes. Drei Gelenkbusse und drei Solobusse besitzen einen Router für die WLAN-Verbindung. Von außen weist ein großer Schriftzug auf den neuen Service hin. Die Busse fahren auf allen Strecken innerhalb des Stadtgebietes. Sowohl die lange Strecke von Westhausen bis Lüttringhausen ist dabei, wie auch der Nachtexpress. "Wir wollen innerhalb von sechs Monaten Daten sammeln, die zeigen, wie dieses Angebot genutzt wird", sagt Matthias Bioly, zuständig bei den Stadtwerken für den Öffentlichen Nahverkehr.

Die Ausrüstung der Busse mit dieser Digitaltechnik kostet pro Bus 1000 Euro. Pro Monat kommen noch 100 Euro Gebühren hinzu. Ob in einem halben Jahr die Stadtwerke in weiteren Bussen die drahtlose Internetverbindung anbieten werden, hängt von der Analyse des Nutzerverhaltens ab. Vielleicht konzentriert sich die Nutzung nur auf den Strecken, wo viele Jugendliche fahren? Oder nur Buslinien in bestimmten Stadtteilen sind für den neuen Service attraktiv. Mit großen Funklöchern innerhalb des Stadtgebietes ist wohl nicht zu rechnen. Das haben Testfahrten mit den WLAN-Bussen ergeben. Im Eschbachtal wie auf dem Stadtkegel sei der Empfang einwandfrei.

In Großstätten wie Köln und Hamburg werde der Service bereits gut angenommen. Die Wuppertaler haben ebenfalls eine Testphase gestartet. Den Anstoß für WLAN in Bussen kam von den Vertretern des vorigen Jugendrates, sagt Bioly. Die Kosten tragen die Stadtwerke alleine. Fördermittel gibt es dafür nicht. Mit Preiserhöhungen aufgrund der Investitionen müsse der Fahrgast aber nicht rechnen, versichert Hoffmann.

WLAN ist nicht das einzige digitale Angebot der Stadtwerke. Wer möchte, der kann auch heute bereits mit der App der Stadtwerke seine Busfahrt bezahlen. Der Kreis der Nutzer sei zwar noch ziemlich klein, aber er wachse stetig, sagt der Stadtwerkechef. Es werde auch daran gearbeitet, dass künftig passgenau die Strecke abgerechnet werden kann, die der Kunde mitgefahren ist.

Die Remscheider Stadtverwaltung wird bis Ende des Jahres nach eigenen Angaben insgesamt 900 Access Points, davon alleine 550 an Schulstandorten, angebracht und in Betrieb genommen haben. Von den bereits installierten 350 Zugangspunkten an sonstigen Standorten der Stadt - so beispielsweise in Verwaltungsgebäuden -, die sich quer über das gesamte Stadtgebiet verteilen, ist größtenteils der Zugang der Öffentlichkeit zum freien WLAN über die Freifunkbewegung möglich, heißt es vonseiten der Stadt. Besonders stark wird die Verbindung im Ämterhaus genutzt. 200 User sollen es laut Stadtverwaltung am Tag sein. Auch die Sporthallen und das Freibad Eschbachtal verfügen über einen WLAN-Anschluss.

Der Breitbandausbau steht neben WLAN ganz oben auf der Agenda der Stadt. Die Stadtwerke haben inzwischen 120 Betriebe angeschlossen und vermarkten das neue Wohngebiet in Lennep.

(RP)
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