Remscheid VW Scheider auf Wachstumskurs

Remscheid · Remscheider fahren gerne dicke Autos, so genannte Premium-Marken von deutschen Herstellern wie Mercedes, BMW, Audi und VW. Nach Einschätzung von Martin Pöller, Geschäftsführer der Willy Scheider GmbH & Co.KG, liegt die Vorliebe für hochpreisige Fahrzeuge an der Vielzahl der Gewerbetreibenden in der Region.

Vor zwei Jahren ging es dem Autohaus Scheider, dass seit 1939 in Remscheid vertreten ist, wirtschaftlich nicht besonders gut. Das sieht nun anders aus. Pöller präsentierte gestern die Geschäftszahlen aus dem Jahr 2016. Mit einem Gesamtumsatz von 50,18 Millionen Euro ist erstmals die Grenze beim Umsatz von 50 Millionen Euro überschritten worden. Das Ergebnis wurde um 3,6 Millionen gegenüber dem Vorjahr gesteigert.

Im vorigen Jahr verkaufte Scheider mehr Neuwagen als Gebrauchtwagen. Insgesamt waren es 1309 Neufahrzeuge - davon 58,5 Prozent Volkswagen, 33,7 Prozent Audi und 7,3 Prozent VW Nutzfahrzeuge. Das Gebrauchtwagengeschäft gehört zu der zweiten Ertragssäule, die nach den wirtschaftlich mageren Zeiten besonders ausgebaut wurde. 1215 gebrauchte Wagen stehen in der Bilanz. Der Diesel-Skandal von VW hat sich nach Auskunft von Pöller nicht negativ auf das Geschäft ausgewirkt. Es sei zwar festzustellen, dass private Kunden häufiger einen Benziner bevorzugen. Aber bei den Geschäftskunden, die die Fahrzeuge in der Regel leasen, habe es keine Veränderungen im Kaufverhalten gegeben. Ob der Käufer auch ein treuer Kunde wird, hängt oft von der Service-Qualität der Werkstatt ab. 32.224 Serviceaufträge erhielten die Werkstätten insgesamt. Ein Umsatz von 9,74 Millionen Euro wurde so erwirtschaftet. 148 Mitarbeiter beschäftig Scheider.

Mit 15 Auszubildenden liegt die Ausbildungsquote bei zehn Prozent. "Wir bekommen sehr gute Bewerbungen auf unsere Ausbildungsstellen", sagte Pöller. Scheider will mit dem eigenen Nachwuchs freie Stellen besetzen.

170 Menschen besuchen täglich die Homepage von Scheider. Bei der Digitalisierung werde weiter aufgerüstet. Auch wird Scheider in der Gerstau eine Ladestation für E-Autos aufbauen. Pöller gibt sich zuversichtlich, dass diese Antriebstechnologie sich noch rasant entwickeln werde. Remscheid sei aber eine schwierige Region für E-Autos. Bei den steilen Straßen sei der Akku zu schnell leer und dadurch die Reichweite (noch) zu gering.

So wird man wohl noch einige Jahre mehr Premium-Marken auf den Straßen Remscheid fahren sehen als E-Autos.

(RP)
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