Ansichtssache Von Gaffern und fleißigen Freibad-Mitarbeitern

Remscheid · Wenn im Hochsommer kurzfristig das Freibad schließt, hat man Verständnis. Bei Gaffern kann man es nicht haben.

Es ist nur zum Kopfschütteln, wenn man beobachtet, wie hartnäckig sich Gaffer bei Unfällen verhalten und die Einsatzkräfte bei ihrer Arbeit behindern. Der Unfall am späten Mittwochabend auf der Neuenkamper Straße, bei dem ein 29-jähriger Motorradfahrer tödlich verunglückte, gilt als eines der mittlerweile vielen negativen Beispiele, wie sich andere Verkehrsteilnehmer verhalten können, wenn es darum geht, die Sensationslust zu befriedigen. Es ist gut zu hören, dass die Polizei rigoros gegen Gaffer vorgeht und dies auch öffentlich bekanntgibt. Die in Remscheid erteilten Platzverweise sowie die Verhaftung und Einleitung eines Strafverfahrens sollten als Abschreckung dienen.

Auf deutlich mehr Verständnis können die Stadt Remscheid und die Mitarbeiter des Freibades Eschbachtal in Sachen kurzfristiger Schließung stoßen. Auf den ersten Blick mag es unlogisch erscheinen, dass ein Freibad bei hochsommerlichen Temperaturen die Pforten geschlossen hält. In den Jahren zuvor haben die Besucher nichts davon mitbekommen, wenn eine Grundreinigung vorgenommen wurde. Schlecht-Wetter-Tage gab es in der Vergangenheit ja immer reichlich, an denen keiner auf die Idee gekommen wäre, ins Freibad zu gehen.

Irgendwann ist auch der Chlor-Wert erreicht, der die Hinterlassenschaften von kleinen Kindern oder die schweißgetränkten Spuren von Sonnencreme nicht mehr auffangen kann. Die starke Sonneneinstrahlung tut ihr Übriges dazu, dass die Filtermaschine im Eschbachtal auf Höchststufe läuft.

Die Freibad-Mitarbeiter verdienen sich doppelten Respekt. Zum einen, weil sie die Grundreinigung rechtzeitig vorgenommen haben, bevor das Wasser gekippt und eine längere Schließung im Super-Sommer vonnöten gewesen wäre. Zum anderen, weil sie eine Nachtschicht eingelegt haben und damit die Zeit der Schließung auf einem Minimum gehalten haben.

In diesen sonnigen Wochen weiß man wieder den Freizeitwert zu schätzen, den Remscheid zu bieten hat. Freibad, Freizeitpark Kräwinklerbrücke, Feiern vor dem Rathaus beim Löwenfestival, und, und, und. Alternativen gibt es reichlich. Warum also in die Ferne schweifen?

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