Remscheid Viele Hartz IV-Empfänger landen in der Leiharbeit

Remscheid · Wer in Remscheid Hartz IV empfängt, muss davon ausgehen, dass er bei einer Leiharbeitsfirma landet. Das geht aus dem Arbeitslosenreport NRW hervor. Im Landesdurchschnitt liegt die Zahl der Hartz IV-Empfänger in der Leiharbeitsbranche bei 25 Prozent.

In Remscheid hingegen fast doppelt so hoch. Allerdings bedeutet dies nicht einen Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt. Der Report weist darauf hin, dass fast die Hälfte aller Leiharbeitsverhältnisse bereits nach weniger als drei Monaten wieder beendet wird. Außerdem seien die Löhne besonders niedrig und der Anteil der Aufstocker unter den Leiharbeitern ist überdurchschnittlich hoch.

Der "Arbeitslosenreport NRW" wird von den Wohlfahrtsverbänden in regelmäßigen Abständen herausgegeben. Auch die Herausgeber des Reports gehen kritisch mit ihrer eigenen Branche um. "Als soziale Dienstleister etwa im Bereich der Pflege unterliegen wir als Freie Wohlfahrtspflege sogar selbst so starken ökonomischen Zwängen aufgrund gesetzlicher und fördertechnischer Vorgaben, dass auch bei unseren Sozialunternehmen die Zahl der Teilzeitstellen angestiegen ist", sagt die Remscheider Sprecherin der Freien Wohlfahrtspflege Ute Feldbrügge. Was aus betrieblicher Sicht oder sogar auch für den einzelnen Erwerbstätigen akzeptabel sein mag, sei jedoch sozialpolitisch problematisch.

In Remscheid können 2 162 Menschen nicht von ihrer Arbeit leben. Sie beziehen Grundsicherung für Arbeitssuchende und Einkommen aus abhängiger oder selbstständiger Erwerbstätigkeit.

(cip)
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