100 Jahre Volkshochschule Digitalisierung – VHS-Thema der Zukunft

Remscheid · Mit der „Langen Nacht der Volkshochschulen“ wurde das Jubiläum auch in Remscheid gefeiert.

 Alfons Ströter (stellv. Leiter), Nicole Grüdl-Jacobs (Leiterin der VHS) und Klaus Ehlers (ehemaliger kommissarischer Leiter) stoßen auf 100 Jahre VHS an.

Alfons Ströter (stellv. Leiter), Nicole Grüdl-Jacobs (Leiterin der VHS) und Klaus Ehlers (ehemaliger kommissarischer Leiter) stoßen auf 100 Jahre VHS an.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Kultur, Sprache, Weiterbildung und ein Blick zurück in die Vergangenheit – all das gehört zum 100-jährigen Bestehen der Volkshochschule (VHS) Remscheid. Die Einrichtung gehört zu den ersten, die in der Weimarer Republik 1919 gegründet wurde.

Zum großen Geburtstag der Bildungsstätten fand am Freitag zum ersten Mal die „Lange Nacht der Volkshochschule statt“. Bundesweit beteiligte sich fast die Hälfte der 900 Volkshochschulen. Nicole Grüdl-Jakobs, Leiterin des Kommunalen Bildungszentrums, zu dem die VHS gehört, lud gemeinsam mit dem Team zu dem Event in die Räume an der Elberfelder Straße ein. Zahlreiche Gäste waren dieser Einladung gefolgt und genossen unter anderem das musikalische Rahmenprogramm mit der Band Jazzlight sowie eine Bauchtanz-Vorführung.

Zu Beginn gab es ein Grußwort der Bundeskanzlerin Angela Merkel per Videobotschaft. Die VHS sei nicht wegzudenken, ein Ort der Begegnung und des Austauschs. Die Präsidentin des Deutschen Volkshochschul-Verbandes, Annegret Kramp-Karrenbauer, gratulierte ebenfalls per Videobotschaft. Die VHS stehe für Lernen, Vielfalt, Begegnung und Dialog.

Klaus Ehlers, ehemaliger kommissarischer Leiter der VHS Remscheid, erzählte gemeinsam mit Alfons Ströter, Bereichsleitung Politik & Gesellschaft, von den Anfängen. Die Idee zum lebenslangen Lernen entstand bereits im 19. Jahrhundert in Dänemark und richtete sich in dem landwirtschaftlich geprägten Land an die Bauern. Bildung und Zusammenhalt waren die wesentlichen Bestandteile.

Das Herausbilden von Gemeinschaft sei auch heute immer noch die Grundlage der VHS-Arbeit. Sie fülle die Lücken, die in der Schulbildung entstehen, sagte Ehlers. In der Zeit der Weimarer Republik sollten die Menschen anfangen, selbst zu denken und sich nichts vordiktieren zu lassen, erklärte Ströter weiter. Dem normalen Volk sollte die Möglichkeit gegeben werden, sich mit Themen wie Literatur und Politik zu beschäftigen, um sich eine eigene Meinung bilden zu können.

Die politische und demokratische Bildung sei heute und in Zukunft mehr denn je Aufgabe der VHS, merkte Grüdl-Jakobs an. Dazu gehöre neben der Vermittlung von Fachwissen auch die Persönlichkeitsbildung. In den aktuellen Zeiten sei es immens wichtig, dass Menschen Dinge differenziert betrachten und ihre Meinung auch äußern können, betonte sie.

Darüber hinaus werde die VHS der Zukunft das Thema Digitalisierung beschäftigen. Grüdl-Jakobs ist sich sicher, dass flexible Unterrichtsformate wie Webinare, Videokonferenzen oder auch die VHS-Cloud zunehmend an Bedeutung gewinnen werden. „Die Digita-lisierung hält auch in Berufe Einzug, die vorher damit keine Brüh-rungspunkte hatten.“ Diese Menschen abzuholen, aber auch ältere Generationen fit in Sozialen Medien zu machen, seien die Aufgaben in der Zukunft.

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