„Bürgerdialog Radverkehr“ in Remscheid Verkehrsplaner und Radfahrer arbeiten gut zusammen

Remscheid · Beim dritten „Bürgerdialog Radverkehr“ in Remscheid werden auch Projekte vorgestellt, die aus der radelnden Bürgerschaft angeregt wurden.

   An solchen Radbügeln können Räder sicher abgestellt werden.

An solchen Radbügeln können Räder sicher abgestellt werden.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Verkehrsplaner Burkhard Fey ist zufrieden. Jedes Jahr wächst die Zahl der Remscheider, die sich am „Bürgerdialog Radverkehr“ der Stadtverwaltung beteiligen. Rund 50 Teilnehmer nutzen bei der dritten – wie schon im Vorjahr virtuellen – Runde am Dienstagabend die Gelegenheit, sich die Einzelprojekte der Stadt, die seit 2019 über ein ausführliches Radverkehrskonzept verfügt, vorstellen zu lassen und darüber zu diskutieren. So viel Gesprächsbedarf gab es, dass an die auf zwei Stunden ausgelegte Veranstaltung noch 30 Minuten angehängt wurden.

Dass es bei der Förderung des Radverkehrs auch auf Kleinigkeiten ankommt, zeigte die Resonanz auf die geplante Installation von 50 sogenannten „Radbügeln“ im Stadtgebiet. Die fest verankerten Halter, an denen man sein Rad diebstahlsicher per Schloss anketten kann, fehlen den Bürgern bislang im Zweirad-Alltag, etwa wenn sie Einkaufen oder in den Zentren von Lennep, Lüttringhausen oder Alt-Remscheid Termine haben. Das hat auch mit den Anschaffungskosten zu tun. Gute Räder sind teuer. Die mit Akku-Unterstützung funktionierenden E-Bikes (Pedelecs) etwa kosten einen vierstelligen Betrag. Die ersten vier Bügel sollen im April im Gastro-Viertel an der Alten Bismarckstraße aufgestellt werden, kündigte Fey an.

Wie gut der Dialog mit der Stadt inzwischen funktioniert, zeigt auch die Aufnahme eines Projekts, das von Bürgern angeregt worden war. So ist geplant, auf der Strecke Kremenholler Straße, Freiheitstraße, Blumentalstraße einen so genannten Schutzstreifen für Radfahrer anzulegen. So sollen die Zweiradfahrer sicherer von der Trasse des Werkzeugs in die City kommen. Bei Strecken mit Steigungen planen Fey und seine Kollegen die Streifen immer auf der bergwärts gelegenen Seite. Dort ist der Schutzbedarf für Radler höher.

Ansonsten verfolgt die Stadt bei diesem Thema weiterhin die auch im Konzept hinterlegte Philosophie, die Hauptverkehrsachsen zwischen den drei Zentren Lennep, Lüttringhausen und Alt-Remscheid für Radfahrer sicherer und besser nutzbar zu machen. Ergänzend dazu nutzen die Planer Straßen-Baustellen der TBR, um das Netz der Radmarkierungen dichter werden zu lassen. Immer, wenn dort neue Decken und Markierungen anstehen, wird geprüft, ob man die Schutzstreifen direkt mit aufträgt. Das spart Geld. Alle Einzelprojekte werden der Politik in den Stadtbezirken aber noch zum Beschluss vorgelegt, sagte Fey im Gespräch mit der Redaktion

Eine Premiere soll es in diesem Jahr bei der Öffnung von Einbahnstraßen für Radfahrer geben. Hier wird zunächst sehr genau abgewogen, ob ein Begegnungsverkehr von Auto und Rad sicher möglich ist. Starten will man damit im Bereich zwischen Kölner Straße, Hermannstraße und Ringstraße in Lennep. Auch hier muss die Politik noch ihren Segen geben.

 Verkehrsplaner Burkhard Fey freut sich über viele Anregungen.

Verkehrsplaner Burkhard Fey freut sich über viele Anregungen.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Einen Zwischenbericht bekamen die Teilnehmer zu der allseits gewünschten Verlängerung der Balkantrasse über den Endpunkt am Bahnhof Lennep hinaus nach Lüttringhausen. Für diese Ausdehnung wird die Stadt Grundstücke ankaufen müssen. Gespräche dazu laufen mit den Eigentümern. Auch zwei Radbrücken sind geplant. Mit der Einstellung einer neuen Mitarbeiterin 2021 bekommt das Wunschprojekt weiteren Rückenwind. Seine Kollegin Gamze Ates werde sich schwerpunktmäßig um dieses Großprojekt kümmern, sagte Fey.

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