Remscheid Verkehrslärm könnte DOC stoppen

Remscheid · Auch das Gespräch mit OB Beate Wilding konnte die Bürgerinitiative Lennep von dem Projekt nicht überzeugen.

 Blick auf die Ringstraße in Richtung Röntgen-Stadion. Rechts zwischen den Büschen sind die Gebäude der Barmag zu erkennen. Die Bürgerinitiative fürchtet, dass die Feinstaub- und Lärmbelastung durch das DOC hier steigt.

Blick auf die Ringstraße in Richtung Röntgen-Stadion. Rechts zwischen den Büschen sind die Gebäude der Barmag zu erkennen. Die Bürgerinitiative fürchtet, dass die Feinstaub- und Lärmbelastung durch das DOC hier steigt.

Foto: Nico Hertgen

Für den Bau des geplanten Designer-Outlet-Centers (DOC) in Lennep scheint es weiterhin einige Unsicherheiten zu geben. Sollten die Lärm- und Feinstaubbelastunge, die durch den vom DOC verursachten zusätzlichen Verkehr beispielsweise an der Ringstraße und der Kreuzung Trecknase entstehen, gesetzliche Richtwerte überschreiten, lässt sich kein Outlet-Center verwirklichen. Mit dieser Aussage zitiert die Bürgerinitiative Lennep Oberbürgermeisterin Beate Wilding. Wilding hatte Mitglieder der Initiative für Mittwochabend zu einem Gespräch ins Rathaus eingeladen, nachdem diese ihre Bedenken gegen das geplante DOC in einem Flugblatt veröffentlicht hatte.

In einer Pressemitteilung bezeichnet Bettina Stamm, Sprecherin der Bürgerinitiative, die Gesprächsatmosphäre als "freundlich". Gleichwohl hätten die Inhalte die Bürger nicht überzeugen können, das Gespräch habe die Initiative "nicht zufriedengestellt", sagt Stamm. Daher sei es weiteres Ziel der Bürgerinitiative, so viele Informationen wie möglich zu dem Projekt zu sammeln und zu veröffentlichen.

So wurde nach dem Gespräch vereinbart, dass die Lenneper einen Katalog der immer noch offenen Fragen bei der Stadtverwaltung einreichen. Zugleich wollen sie ihn auf ihrer Homepage veröffentlichen. Wilding und DOC-Projektmitarbeiter Arnd Zimmermann hätten eine zeitnahe Beantwortung der noch offenen Fragen zugesagt.

Skeptisch ist die Bürgerinitiative beispielsweise in dem Punkt, dass die Aussage, Lennep profitiere von einem DOC, nicht durch Studien belegt werden kann. Die Bürgerinitiative zitiert Wilding außerdem mit der Aussage, dass für das abzureißende Röntgen-Stadion zwar Ersatzsportflächen in Planung sind, "doch werden Flächen für den Breiten- und Freizeitsport wegfallen". Als verfügbare Ausweichfläche sei auf die neu geplante Sportanlage in Bergisch Born hingewiesen worden. "Dem Fazit der Bürgerinitiative, dass den Bürgern in Lennep weniger Sportflächen zur Verfügung stehen, wurde nicht widersprochen, sondern darauf verwiesen, dass aufgrund schwindender Einwohner- und Schülerzahlen ja auch weniger Sportfläche in Lennep benötigt würde", berichtet Stamm.

Sorgen macht der Bürgerinitiative auch der straffe Planungszeitraum. Die Zeitspanne zwischen der Veröffentlichung der Gutachten im Juli und dem bevorstehenden Ratsbeschluss über das Projekt im Oktober sei angesichts der dazwischen liegenden Sommerferien "als sehr kurz zu bewerten."

"Die abschließende Frage der Bürgerinitiative ,Wie profitiere ich als Lenneper Bürger vom DOC?' konnte nicht beantwortet werden" — mit diesen Worten schließt die Pressemitteilung der Initiative.

(RP/ac/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort