Remscheid Vergewaltigung: Polizei nimmt 46-Jährigen fest

Remscheid · Mehr als fünf Monate nach der brutalen Vergewaltigung einer 30 Jahre alten Frau aus Remscheid ist der mutmaßliche Täter gefasst. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch in Wuppertal mitteilten, wurde bereits am 19. Mai ein 46 Jahre alter Mann festgenommen. Die Ermittlungsbehörden gaben die Festnahme erst jetzt bekannt, da man zunächst sicher sein wollte, den Täter erwischt zu haben, wie es hieß.

 Die Polizei hat einen 46-jährigen Verdächtigen festgenommen.

Die Polizei hat einen 46-jährigen Verdächtigen festgenommen.

Foto: dapd, dapd

Gegen den Tatverdächtigen wurde Anklage wegen Vergewaltigung in einem besonders schweren Fall erhoben. Der Mann befindet sich in Untersuchungshaft.

Die Tat hatte sich in der Nacht zum 1. März ereignet. Im alkoholisierten Zustand hatte die 30-Jährige den Tatverdächtigen auf einem Parkplatz angesprochen und war nach einer Fahrt im Wagen des Mannes in seine Wohnung mitgekommen. Dort tranken die beiden nach Angaben des Wuppertaler Oberstaatsanwalts Wolf-Tilman Baumert "mehrere Flaschen Bier". Nachdem sich die Frau zum Schlafen hingelegt hatte, wurde sie von dem Tatverdächtigen geweckt, als dieser sich an ihr sexuell verging.

Nach der Vergewaltigung verletzte der Mann die Frau nach Erkenntnissen der Ermittler mit einem spitzen Gegenstand - möglicherweise einem Schraubenzieher - im Intimbereich lebensgefährlich. Die 30-Jährige musste in einem Krankenhaus notoperiert werden.

Täter und Opfer trafen sich wieder

Der Mann konnte schließlich ermittelt werden, weil sich Täter und Opfer etwa eineinhalb Monate nach der Tat nochmals zufällig getroffen hatten. Der Festgenommene bestreitet die Vorwürfe und erklärte, dass der Geschlechtsverkehr einvernehmlich stattgefunden habe, betonte der Oberstaatsanwalt. Von einem Stich mit einem spitzen Gegenstand will er nichts wissen. Nach Angaben der Ermittlungsbehörden wurden in der Wohnung des 46-Jährigen DNA-Spuren des Opfers sichergestellt. Die Tatwaffe wurde nicht entdeckt.

Der Mann ist vorbestraft wegen versuchter Erpressung und des Besitzes von Betäubungsmitteln. So soll er K.O.-Tropfen bei sich geführt haben. Ob diese auch bei der Vergewaltigung eingesetzt wurden, ist nach Angaben der Ermittler bislang unklar. Laut Oberstaatsanwalt Baumert gibt es zudem keine Hinweise darauf, dass der Mann für weitere ähnliche Taten verantwortlich ist. Täter und Opfer hätten sich vermutlich "zufällig getroffen".

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gibt es keine Hinweise darauf, dass der Tatverdächtige die Frau habe töten wollen. Der Mann habe sein Opfer nach dem Vorfall ohne Widerstand aus der Wohnung gehen lassen. Sollte der Beschuldigte verurteilt werden, drohen ihm zwischen 5 und 15 Jahren Haft.

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