Remscheid Verband will Masterplan für Lenneps Kö

Remscheid · Pläne eines Boulevards Kölner Straße jetzt umsetzen, fordert der Einzelhandsverband.

Der Boulevard Kölner Straße ist nicht vom Tisch. Aber er lasse sich angesichts bevorstehender Baustellen nicht kurzfristig umsetzen, sagte Remscheids Stadtplaner Robin Denstorff gestern der BM. Er reagiert damit auf den Appell von Klaus Kreutzer, Sprecher des Einzelhandels- und Dienstleistungsverbandes, endlich die versprochene Attraktivitätssteigerung der oberen Kölner Straße anzupacken.

Die Geduld der Verbandsvertreter ist allerdings erschöpft. Es bestehe dringender Handlungsbedarf, um die Abwärtsspirale zu stoppen, sagten Kreutzer und Ralf Engel, Geschäftsführer des Verbandes in Wuppertal, gestern bei einem Pressegespräch. Dies zeige sich in schlechten Sozialdaten, Leerständen und städtbaulicher Vernachlässigung. Ihre Forderungen: ein Rahmenplan für den Abschnitt Hertie bis Trecknase, Beantragung von Fördermitteln aus dem Stadtumbau West, kein zusätzlicher Durchgangsverkehr, Anbindung an den Bahnhof. Viele Chancen seien verpasst worden, gab Kreutzer einen Rückblick auf über 20 Jahre Kampf um bessere Bedingungen für die Kölner Straße.

Zwei Entwicklungen bereiten dem Verband besondere Sorge: Zum einen die vom Investor Ten Brinke geplanten Rollstege vor dem Hertiegebäude, die Teile der Boulevard-Pläne zunichte machten. "Gerade hier sollte die Nahtstelle zwischen Kölner Straße und historischer Altstadt geschlossen werden", erklärte Kreutzer anhand des prämierten Entwurfs aus dem studentischen Wettbewerb von 2005. Er sah viel gestalterische Elemente - Grünflächen, Räume für Gastronomie, ein Platz vor dem Kreishaus, bordsteinlose Straße - für den Boulevardcharakter und mehr Aufenthaltsqualität vor.

Zum anderen wecken die geplanten zwei Abbiegespuren, die mit dem Umbau der Trecknase mehr Verkehr auf die Kölner Straße leiten, Kritik. Kreutzer: "Die Kölner Straße verträgt nicht mehr Verkehr."

In der kommenden Woche will sich Robin Denstorff mit Kreutzer und Engel an einen Tisch setzen. Darlegen wird er, dass er die Ansiedlung von Supermärkten im Hertie-Gebäude als starken Frequenzbringer für ganz Lennnep sieht.

Bezirksbürgermeister Markus Kötter (CDU) hatte sich zuvor bei Stadtplaner Denstorff über den Stand der Boulevard-Pläne schlau gemacht. Sein Eindruck: Die Stadt habe das Thema weiterhin auf dem Zettel. Anders als von Klaus Kreutzer befürchtet, werde es keinen Eilbeschluss über den Verkauf der Flächen vor Hertie geben. Die Bezirksvertretung Lennep kommt im August - und damit vor der Ratssitzung im September - zu einer Sondersitzung zusammen, sagte Kötter.

(RP)
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