Remscheid Vatertagsparty fast ohne Bollerwagen

Remscheid · In der Hofschaft Grund wurde am Donnerstag kräftig gefeiert: Gastronom Christian Jablonski hatte zum elften Vatertags-Frühschoppen geladen, mit Live-Musik und Bollerwagen-Wettbewerb. Mehr als Tausend Besucher stürmten den Platz rund um sein Restaurant.

 Beste Stimmung herrschte bei der elften Auflage der Vatertags-Party in der Hofschaft Grund. Hier ein Bild von den "Warsteiner Jungs".

Beste Stimmung herrschte bei der elften Auflage der Vatertags-Party in der Hofschaft Grund. Hier ein Bild von den "Warsteiner Jungs".

Foto: Segovia

"Hätte ich mir was wünschen können, ich hätte es mir nicht besser ausmalen können", sagte Christian Jablonski am Nachmittag zufrieden inmitten zahlreicher gut gelaunter Gäste. Die Sonne brannte mit voller Kraft auf die Hofschaft nieder, kühles Bier floss reichlich, und im Minutentakt wurden frische Grillwürste und großzügig gefüllte Pappschälchen mit Pommes über die Außentheke geschoben.

Die Remscheider Rockband "Privacy" sorgte mit deftigen Gitarrenriffs sowie rauchig bis rockigen Stimmen für die musikalische Komponente des Festes. Und die Besucher ? Die waren in feuchtfröhlicher Feierlaune. Nur eins schien bei der elften Ausgabe des großen Vatertag-Events zu fehlen: die Bollerwagen.

Die Besucher hier sind den Anblick zahlreicher Wägelchen gewöhnt. Klassische Modelle, klein, fein mit Plane, um Proviant für den Pilgerweg bis zur Partystätte mitzuschleppen. Andere dagegen ausgefeilt und ausgetüftelt, mit jeder Menge Extras wie einem mobilen Grill, Kühlschrank und einer kräftigen Musikanlage. Alles schon dabei gewesen. Doch dieses Mal schaute sich der Besucher nahezu vergebens um. Lediglich drei Bollerwagen stellten sich um kurz vor 17 Uhr der Publikumsbewertung: zwei aus Remscheid, einer aus Cronenberg.

Die Remscheider hatten sich einiges einfallen lassen: Die eine Gruppe hatte zu dritt ein schmales aber multifunktionales Wägelchen gebaut, mit genügend Abstellfläche, Musikanlage und Grill. "Wir haben eine Lkw-Batterie eingebaut, damit uns der Saft unterwegs nicht ausgeht", erklärte Stefan. Autokennzeichen und Moped-Plakette hatten sie angebracht. "Berg hoch ist es ein Auto, Berg runter ein Moped." Die andere Remscheider Truppe, "B(i)ergisch Flush", eine feierlustige Pokerrunde aus elf Mann, hatte ihren Bollerwagen als Pokertisch gestaltet, der allerdings, für einen ihrer Mitglieder, kurzzeitig als Stütze dienen musste. Auf der Waldwanderung hatte er sich am Fuß verletzt und humpelte sich durch das Getümmel. Die Cronenberger hingegen, ebenso gut gelaunt, hatten im Vorfeld einen Bollerwagen einer Biermarke gewonnen und rollten bestens ausgestattet, durchs Land.

"Das hatten wir nicht bedacht", gab Jablonski zu. Im Vorfeld hatte er mit seinem gut 30-köpfigen Team das Konzept ein wenig abgeändert: Das Gelände wurde eingezäunt, und zur Sicherheit wurde der Zutritt mit Glasflaschen verwehrt. Dass nun mal die Meisten, wenn nicht mit Bierfässern, mit Bierkästen und somit mit Bierflaschen auf das Gelände anrollen würden, schien der Gastronom, wie er selbst zugab, nicht bedacht zu haben. Doch die Sicherheit ging vor. Der Vorteil: Die Anzahl stark alkoholisierter Männer, die nahezu schon bewusstlos in einer Ecke liegend, überhaupt nichts mehr um sich herum wahrnehmen konnten, waren in diesem Jahr, zumindest auf dem Gelände, nicht zu sehen. Die Stimmung daher wesentlich angenehmer.

Am Ende erhielten alle drei Gruppen ein Fässchen Bier. Ob im nächsten Jahr der Contest noch mal stattfinden wird ? Jablonski gab zu: "Vermutlich eher nicht."

(sebu)
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