Remscheid "Väter frei" sorgte für Enge im Zirkuszelt
Remscheid · Weihnachtscirkus gastiert noch bis zum 4. Januar auf dem Schützenplatz / Andrang zu Heiligabend
Der "Weihnachtscirkus" von Familie Köllner ist seit Mittwoch in der Stadt und sorgte bereits am ersten Tag für Aufregung: Weit über 500 Besucher wollten am Nachmittag des 24. Dezembers in das Zirkuszelt auf dem Remscheider Schützenplatz. Offensichtlich weitaus mehr Besucher als die Zirkusfamilie erwartet hatte: Wenige Minuten vor Showbeginn standen weiterhin zahlreiche Eltern mit ihren Kindern in einer meterlangen Warteschlange im Regen vor dem Kassenhäuschen, während drinnen noch hektisch Klappstühle nachgereicht wurden.
Um die Zeit mit den Kindern bis zur abendlichen Bescherung an Heiligabend zu überbrücken, oder Mutter zuhause in Ruhe das Weihnachtsfest vorbereiten zu lassen, hatte Familie Köllner am Mittwoch, vor allem Väter, die an diesem Tag freien Eintritt genossen, mit ihren Sprösslingen zur Weihnachtsshow geladen. Schnell füllte sich das große Zelt auf dem Schützenplatz mit hunderten Vätern und mindestens ebenso vielen Kindern.
Die Zirkusshow, mit klassischen Attraktionen wie Akrobatik, Jonglage und Clownerie sowie Tierdressur mit Kamelen, Hund und Pferden, begann mit einer Verspätung von 30 Minuten, da zu Beginn der Vorstellung immer noch zahlreiche Besucher im nasskalten Regen vor dem Kassenhäuschen standen. Das sorgte bei einigen Spätankömmlinge für Unmut, vor allem, als sie dann noch im Zelt einen schlechten oder gleich gar keinen Sitzplatz fanden.
Nach so viel Hektik eröffnete Santa Claus schließlich die Show, begleitet von seinen drei Weihnachtsengeln, die im sexy Outfit, mit kurzen Weihnachtskleidchen und roten Kniestrümpfen, tanzten. "Jetzt weiß ich, wieso Väter hier keinen Eintritt bezahlt haben", sagte ein Mann schmunzelnd, der noch ohne Sitzplatz nah am Eingang stand.
Die Zirkusshow selbst, mit den klassischen Zirkus-Elementen, vollzog sich eher langsam. Für die meiste Begeisterung sorgte, neben den Tierattraktionen, eine junge Frau, die sich in schwindelerregender Höhe an einem Seil schwang und mal nahezu waagerecht, mal über Kopf, an einem Fuß hängend, herumturnte. Für so viel Schwindelfreiheit und Mut erntete die Frau viel Applaus aus dem Publikum.
Die Pause nach der ersten Stunde nutzten die Besucher nicht nur zur Erfrischung, einige verließen das Zelt, offensichtlich wenig erfreut, mit dem Autoschlüssel in der einen Hand und dem Kind an der anderen.
"Ist das jetzt vorbei?", fragte sich derweil Besucher Dirk, der mit seinem Sohn Bastian (7) kurz an die frische Luft ging. Seine Frau war zuhause geblieben, um das Weihnachtsessen vorzubereiten. Sein trockenes Urteil über die gesehene Show: "Nicht schlecht. Allerdings hatte ich keine großen Erwartungen." Sohn Bastian gefiel der Zirkusbesuch gut. "Am meisten haben mir die Tiere gefallen."
Weitere Vorstellungen auf dem Schützenplatz am Stadtpark: Heute bis Montag 29. Dezember, sowie Freitag, 2. Januar bis Sonntag 4. Januar, jeweils um 15 Uhr. Außerdem um 11 Uhr: Sonntag, 28. Dezember und Sonntag, 4. Januar.
