Remscheid Unfallschwerpunkte rechtzeitig erkennen

Remscheid · Oft helfen kleine Veränderungen wie ein Baumschnitt, um eine Unfallgefahr zu mindern.

In Wuppertal hat die Polizei eine Beobachtung mit Zahlen verifiziert. Mit Unterstützung eines Beraterbüros wurde die Verkehrsunfallstatistik unter die Lupe genommen, um herauszufinden, wo Unfälle am häufigsten passieren. "Die Verdichtung hat gezeigt, dass manche Straßen wesentlich gefährlicher sind als andere", zieht Stefan Kronenberg, Leiter der Direktion Verkehr im Polizeipräsidium Wuppertal, eine erste Bilanz. Aus den vor Ort festgestellten Defiziten soll nun überlegt werden, wie man auf die Gefahrenpunkte einwirken kann, um Verbesserungen zu erzielen. Die Daten könnten möglicherweise auch darüber Aufschluss geben, wie man im Bereich Stadtplanung im Vorfeld dazu beitragen kann, Unfälle zu vermeiden. Die Untersuchung hat das ausführende Büro gesponsert, würden weitergehende Analysen erfolgen, müsse man überlegen, wie man dies finanzieren könne, sagte Kronenberg. Denn sei es wünschenswert, eine solche Erhebung auch in Remscheid in Auftrag zu geben.

Für Udo Wilde, Verkehrsexperte bei den Technischen Betrieben Remscheid (TBR), gibt es auf Remscheider Stadtgebiet solche klaren Unfallhäufungsgebiete allerdings nicht. Weil im Bereich Ronsdorfer Straße/Am Lenhartzhammer in kürzeren Abständen mehrere Unfälle passiert seien, habe man zuletzt dort genauer hingeschaut. Seit ein paar Tagen liegt das Ergebnis einer Studienarbeit der Bergischen Universität vor, das aber noch ausgewertet werden müsse. Weil dieser Bereich in die Zuständigkeit von Straßen NRW falle, müsse von dort gegebenenfalls reagiert werden. Anders als in Wuppertal gebe es in Remscheid die regelmäßige Verkehrsbesprechung, bei der sich verschiedene Akteure von Stadt und Polizei zum Erfahrungsaustausch treffen.

Dabei nehme man kritische Verkehrssituationen im Vorfeld in den Blick, möglichst bevor es zu gehäuften Unfallzahlen kommen. Bei Vor-Ort-Terminen wird nach Lösungen gesucht. Eine derart enge Kooperation sei aber nur in einem überschaubaren Stadtgebiet möglich. "Wuppertal ist drei Mal so groß wie Remscheid. Dort funktioniert das nicht", glaubt Wilde.

Auch, wenn das Straßenverkehrsamt bestimmte Anordnungen wie etwa ein Halteverbot erlasse, würden diese Veränderungen an Ort und Stelle von den Experten der Verkehrsbesprechung überprüft. Um Verkehrsunfälle zu vermeiden, reichten manchmal schon kleine Maßnahmen, wie etwa das Zurückschneiden von Bäumen, um für bessere Sichtverhältnisse zu sorgen.

(bona)
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