Remscheid Tischler zeigen ihre Gesellenstücke im Rathaus

Remscheid · 16 frisch ausgebildete Tischler aus Remscheid und Solingen stellen zu einem bundesweiten Wettbewerb ab Freitag ihre Gesellenstücke erstmals im Remscheider Rathaus aus. Am Samstag ist feierliche Preisverleihung. Der bestprämierteste Beitrag jeder Innung zieht weiter ins Landesfinale.

 Gruppenbild mit Plakat auf dem Rathausbalkon (von links): Fred Schulz, OB Burkhard Mast-Weisz (3.v.l.), Claus-Dieter Merx, Paul-Gerd Rössling, Franz-Josef Krüger und Martin Stracke.

Gruppenbild mit Plakat auf dem Rathausbalkon (von links): Fred Schulz, OB Burkhard Mast-Weisz (3.v.l.), Claus-Dieter Merx, Paul-Gerd Rössling, Franz-Josef Krüger und Martin Stracke.

Foto: Jürgen Moll

Elf Solinger und fünf Remscheider Auszubildende im Tischlerei Handwerk sind es, die in diesem Jahr, wenn alles gut läuft, nach drei Ausbildungsjahren endlich ihren Gesellenbrief in Empfang nehmen werden. Zum Abschluss ihrer Ausbildung gehört traditionell auch die Anfertigung eines Gesellstücks dazu, eines eigens entworfenen und selbst gebauten Werkstücks, mit dem die Gesellen automatisch an einem bundesweiten Wettbewerb teilnehmen. "Die gute Form" wird es genannt und darum geht es auch, erklärt Franz-Josef Krüger, Lehrlingswart der Remscheider Tischler-Innung: "Bei diesem Wettbewerb geht es weniger um die Technik, sondern mehr um Form und Schönheit." 100 Stunden haben die Lehrlinge dafür im Betrieb Zeit gehabt. Die Voraussetzungen für die Teilnahme sind, neben der bestandenen Gesellenprüfung, einige formale Bedingungen: Zum Beispiel muss das Werkstück dem heutigen Zeitgeschmack entsprechen und darf keine Nachbildung von vergangenen Stil-Epochen sein. "Außerdem muss das Gesellenstück aus beweglichen Teilen bestehen", fügt Paul-Gerd Rössling, Lehrlingswart der Solinger Tischler-Innung, hinzu. Angefertigt haben die 16 Gesellen, unter denen auch zwei Tischlerinnen sind, Möbelstücke wie Esstische, Sekretäre aus Holz, aber auch mit eingearbeiteten Akzenten aus Stein, Glas oder Metall. Klassische Möbel, modern, multifunktional, vor allem aber echte Handwerkskunst. Eine dreiköpfige, unabhängige Jury aus Architekten, Möbelbauer und Designer, werden am Samstag, 2. Juli, ab 15 Uhr, die jeweils besten drei Werke jeder Innung in einer offiziellen Feierstunde küren.

Seit 27 Jahren schon gibt es diesen Wettbewerb. In unregelmäßiger Abwechslung richten es die beiden benachbarten Tischler-Innungen aus Remscheid und Solingen gemeinsam aus, mal in der Klingenstadt, mal in Remscheid. Erstmals aber stellen die Gesellen ihre Werke in einem Rathaus aus. Das, so sagte Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz, solle die Verbindung zwischen Handwerk und Rathaus verdeutlichen. Als Haus der Bürger stehe das Rathaus allen offen. "Schön ist es aber, sie mit einer solchen Ausstellung ins Haus einzuladen, wo ein gutes Stück Bergisches Land präsentiert wird." Die Ausstellung ist noch bis Mittwoch, 6. Juli, im Rathaus zu sehen.

(sebu)
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