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Angebote für Alleinstehende in Remscheid Was tun, wenn man Weihnachten alleine ist?

Remscheid · Die Weihnachtsfeiertage sind in der Regel der Familie vorbehalten. Doch was, wenn man keine Familie hat – oder der Kontakt nicht mehr besteht ? Es gibt einige Angebote für Alleinstehende in der Stadt.

 Auch ohne Familie gibt es Angebote, damit man Weihnachten nicht alleine ist (Symbolbild).

Auch ohne Familie gibt es Angebote, damit man Weihnachten nicht alleine ist (Symbolbild).

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Weihnachten – das Fest der Liebe, das man im Kreis der Familie verbringt. Dennoch gibt es auch Familienmitglieder, mit denen man nicht zwangsläufig gut klarkommt, und mit denen möglicherweise die Streitfrequenz sehr hoch ist. Aber meistens freut man sich auf die Angehörigen, auf das gemeinsame Essen, vielleicht auf Geschenke oder auch das Singen, ob schief oder schön. Und am Ende ist es doch oft so, dass die Freude überwiegt und man einen schönen Abend hat. Aber was ist, wenn man alleinstehend ist? Wenn es keine Familie mehr gibt? In Remscheid gibt es Möglichkeiten, dass auch diese Menschen an Weihnachten nicht allein sein müssen.

Der evangelische Kirchenkreis Lennep hat gleich zwei Angebote für Alleinstehende für den Heiligen Abend, wie Pfarrer David Kannemann sagt. „Zum einen gibt es das Weihnachtsfest für Alleinstehende im Vaßbendersaal im Remscheider Zentrum ab 19 Uhr. Es sind allerdings ganz explizit nicht nur alleinstehende Menschen eingeladen, jeder kann kommen, um gemeinsam einen schönen Abend zu verbringen“, sagt der Pfarrer. Auch in Lennep gibt es eine solche Veranstaltung. „Sie findet von 19 bis 21.30 Uhr im Hardthaus statt“, sagt David Kannemann. Auch hier gelte – man müsse nicht alleinstehend sein, um vorbei zu kommen.

Auch Wohnungslose sind an Weihnachten meist alleine – dazu kommt, dass sie, per definitionem, noch nicht einmal eine eigene Wohnung haben, in die sie sich über die Weihnachtsfeiertage zurückziehen könnten. Die Obdachlosenhilfe der Caritas biete Menschen ohne eigene Wohnung ganzjährig die Möglichkeit der Notübernachtung an, sagt Bereichsleiterin Ute Schlichting. „Dazu gibt es das Tagescafé in der Schüttendelle 40, das ebenfalls das ganze Jahr über – auch an den Feiertagen – geöffnet ist“, sagt sie. Es sei jeden Tag von 8 bis 12 Uhr geöffnet. „Wir wissen, dass es das Angebot der Diakonie im Vaßbendersaal und in Hardthaus schon seit vielen Jahren für alle alleinstehenden Menschen gibt – und das auch sehr gut angenommen wird. Daher wollten wir nicht in Konkurrenz dazu treten“, sagt Ute Schlichting.

Im Tagescafé könnten Wohnungslose auch am Heiligen Abend oder am ersten oder zweiten Weihnachtstag kommen, um mittags ein warmes Essen zu bekommen. Der Schwerpunkt sei aber auch ganz klar bei den Menschen ohne Wohnungen, wie Ute Schlichting betont. „Bei uns gelten nach wie vor die Corona-Regeln – mit Abstand und Mengenbegrenzung. Ich würde gerne alle möglichen Menschen einladen, aber leider geht das aus diesen Gründen nicht – und daher begrenzen wir uns darauf, die Menschen einzuladen, die wirklich nichts mehr haben“, sagt die Fachbereichsleiterin. Ihr sei noch wichtig, darauf hinzuweisen, dass die Menschen nicht wegsehen sollten. „Wenn es so kalt ist, wie es in den vergangenen zwei Wochen der Fall war, kann es lebensbedrohlich sein, wenn man im Freien unterwegs ist. Wenn man jemanden sitzen oder liegen sieht, sollte man nicht zögern, die 110 oder 112 zu rufen“, betont Ute Schlichting.

Den Verein Seele in Not e.V. gibt es seit 2001, gegründet worden ist er aus der Selbsthilfegruppenarbeit der Betroffenen von psychischen Erkrankungen und deren Angehörigen. Der Verein betreibt das Café „MoccaSiN“ an der Hindenburgstraße 10. „Wir haben an allen drei Weihnachtsfeiertagen – und auch an Silvester und Neujahr – in der Zeit von 9 bis 18 Uhr geöffnet“ sagt Verwaltungsmitarbeiter Daniel Henkel. Es gebe kein besonderes Programm an den Weihnachtsfeiertagen, aber man biete einsamen oder traurigen Menschen eben einen Anlaufpunkt. „Außerdem läuft weihnachtliche Musik und wir dekorieren das Café entsprechend mit Weihnachtsschmuck“, sagt Henkel.

Die Zeit drehe sich immer weiter, sagt Henkel, aber gerade zu Weihnachten, also an den Feiertagen, sei es dann schon so, dass viele Menschen, die alleine sind, auf das vergangene Jahr zurückblicken würden. „Das ist dann oft in einem melancholischen Geisteszustand, so dass Trauer statt Freude vorherrscht“, sagt Henkel. Oft gebe es zwar noch eine Familie, aber der Kontakt sei abgebrochen oder kompliziert. „Da ist es gut, dass es an den Feiertagen eine Anlaufstelle gibt – selbst wenn die Leute dann nicht kommen. Denn manchmal hilft es schon, über das Angebot Bescheid zu wissen“, sagt Henkel. Abgesehen davon seien auch an den Feiertagen auch Mitarbeiter mit therapeutischem Hintergrund vor Ort, so dass Ansprechpartner vorhanden seien.

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