Remscheid Tierheim: Das Katzenhaus ist zurzeit proppenvoll

Remscheid · Tierschutzverein lud zum Herbstfest ein, um Kasse aufzubessern. Er ist froh über höheren Beitrag von Radevormwald.

 Tierheimleiterin Katja Müller mit einer von 100 Katzen, die im neuen Katzenhaus untergebracht sind und versorgt werden müssen.

Tierheimleiterin Katja Müller mit einer von 100 Katzen, die im neuen Katzenhaus untergebracht sind und versorgt werden müssen.

Foto: hertgen

Bei ruhigem Oktoberwetter und angenehmen Temperaturen war der Zuspruch beim gestrigen Herbstfest im Tierheim Remscheid groß. "Wir haben selbst unseren Hund aus dem Tierheim. Deshalb unterstützen wir die Arbeit gerne", sagte Holger Hansen, der sich mit Hündchen Nona an der Leine auf dem Gelände umschaute.

Auf Unterstützung ist der Tierschutzverein von Remscheid und Radevormwald als Träger der Einrichtung dringend angewiesen. Die Mittel, die die beiden Städte an den Verein abführen, weil er eine kommunale Pflichtaufgabe übernimmt, reichten bei weitem nicht aus, um die Arbeit zu finanzieren, sagte die stellvertretende Vorsitzende Esther Groote gegenüber der BM. "Ohne Spenden könnten wir nicht überleben." Gleichwohl ist man zufrieden, dass Radevormwald nach den jüngsten Vertragsverhandlungen seine Zuschüsse deutlich auf 22 000 Euro im Jahr erhöht hat. Damit passten die Vertragspartner die Zuwendungen den tatsächlichen Aufwendungen der in Radevormwald gefundenen und im Tierheim abgegebenen Tiere an. Mit Remscheid muss im nächsten Jahr neu verhandelt werden. Dass eine auskömmliche Regelung gefunden wird, sei für die Bewältigung der Aufgaben notwendig, betonte Wolfgang Heichel, Beiratsmitglied im Tierschutzverein. "Wir sind ja im Grunde ein Dienstleistungsbetrieb für die Kommunen."

Rund 30 Hunde werden derzeit an der Schwelmer Straße beherbergt. Weil das Wuppertaler Tierheim den Vertrag mit der Stadt gekündigt hat, nehmen die Remscheider aktuell die dortigen Fundhunde auf. Die Kosten werden der Stadt in Rechnung gestellt. "Damit hat sich unser Bestand verdoppelt", sagt Tierheim-Leiterin Katja Müller. Dass sich die Zahl der Hunde erhöht hat, weil Hartz-IV-Empfänger bei der Hundesteuer keine Ermäßigung mehr erhalten, kann sie nicht bestätigen. Sorgen bereiten ihr indes die rund 100 zu versorgenden Katzen, womit die Kapazitäten derzeit voll ausgeschöpft seien. "Es gibt ja leider immer noch keine Chip-Pflicht für Katzen. Entlaufene Tiere werden also zu uns gebracht, ohne dass wir Kenntnis über den Besitzer haben. Viele Leute kommen nicht auf die Idee, im Tierheim nachzufragen, ob ihr Tier abgegeben wurde", bedauert Müller. Auch wildlebende Katzen würden ins Tierheim gebracht, was in der Regel nicht nötig sei.

(RP)
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