Remscheid Teure Ideen für die Schublade

Remscheid · Pläne gibt es schon länger, aber Investoren für einen Umbau des Busbahnhofes am Ebert-Platz sind mehr denn je nicht in Sicht. Darum hat sich die Politik erneut gegen eine Weiterverfolgung der CDU-Pläne ausgesprochen.

Zum zweiten Mal innerhalb von wenigen Jahren verabschiedet sich die Politik von der Idee, den Busbahnhof auf dem Friedrich-Ebert-Platz und die angrenzenden Bereiche der Innenstadt umzugestalten.

Der Grund ist in beiden Fällen identisch: Es fehlen Investoren, die dort ihr Geld ausgeben wollen. Auch Aussicht auf Fördergelder besteht nicht, schreibt die Stadt in einem aktuellen Bericht für die Politik.

Wettbewerb und Workshops

Ausgangspunkt der Diskussionen ist eine Machbarkeitsstudie, die der Rat vor Jahren in Auftrag gegeben hat. 2006 entwickelten renommierte Architekturbüros Ideen, wie man den Bereich vom Bökerspark bis zum Allee-Center umgestalten könne. Auch Workshops mit Politikern fanden statt.

Zentraler Ansatz: Die Leitwarte der Stadtwerke auf dem Ebert-Platz verschwindet, die Busse weichen an den Rand und zum Allee-Center aus und machen so Platz für eine Bebauung. Baudezernent Helmut Kennepohl und die CDU-Fraktion träumten unter anderem von einem Kaufhaus auf dem Ebert-Platz und einem Durchstich zur Allee-Straße. Daraus wurde nichts.

Die Politiker in der zuständigen Bezirksvertretung Alt-Remscheid folgten daher am Dienstagabend dem Vorschlag der Verwaltung, das Vorhaben nicht weiterzuverfolgen.

Ein Antrag der CDU, die Pläne "nicht in der hintersten Schublade verschwinden zu lassen", sondern mit potenziellen Investoren zumindest über die Umsetzung von einzelnen Aspekten der Planung zu verhandeln, fand keine Mehrheit. Die Stadt solle ihre Kräfte lieber auf Projekte konzentrieren, die echte Erfolgsaussichten hätten, sagte FDP-Sprecher Philipp Wallutat.

Dass das schon einmal zu den Akten gelegte Paket überhaupt noch einmal auf die Tagesordnung gekommen ist, geht auf eine Initiative der CDU aus dem vorigen Jahr zurück. Damals bekam die Verwaltung den Auftrag, Pläne für eine andere Nutzung des Parkplatzes neben dem Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium zu entwickeln. Ziel: Dort sollte neben einer Dreifach-Turnhalle und einer Mensa auch eine seniorengerechte Wohnanlage und ein Parkhaus entstehen.

Auch eine Verbindung der Alleestraße mit dem Ebert-Platz wurde erneut aufgeworfen. Die Verwaltung sollte prüfen, "wie ein Durchstich zwischen der Engelspassage und der Wilhelm-Schuy-Straße zur Alleestraße zu realisieren ist".

Die Kosten für die EMA-Pläne hat die Stadt bislang gar nicht erst nicht ermittelt. Eigenes Geld will sie nicht investieren. Wenig überraschend das Ergebnis für den Allee-Durchstich: Die Millionen Euro, die der Kauf von Grundstücken und der Abriss bestehender Bebauung kosten würde, hat die Stadt nicht. Investoren gibt es nicht.

(RP)
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