Rathaus Lüttringhausen Tauziehen um den Brunnen geht weiter

Der Lüttringhausener Heimatbund präsentiert einen neuen Entwurf. Kritik kommt aus der Politik.

 Ein neuer Entwurf des Heimatbundes (hier eine ältere Idee) sieht vor, das steinerne Pärchen in einem achteckigen Brunnen zu platzieren.

Ein neuer Entwurf des Heimatbundes (hier eine ältere Idee) sieht vor, das steinerne Pärchen in einem achteckigen Brunnen zu platzieren.

Foto: ThomasSchulte/TSAI

15 Jahre ist es her, dass die Badeanstalt in Lüttringhausen abgerissen wurde. Als Erinnerungsstück übrig geblieben ist eine gut 90 Jahre alte und 500 Kilogramm schwere Steinskulptur, die nun im Schatten des Rathauses, wo eine kleine, parkähnliche Grünfläche entstehen wird, ihren Platz finden soll. Eine lang vermisste Ortsmitte für Lüttringhausen, so Heimatbundsvorsitzende Christiane Karthaus, die für weitere drei Jahre in ihrem Amt bestätigt wurde.

Wie das Pärchen im Park platziert wird, da sind sich Stadt und Heimatbund bislang allerdings uneins. Die Pläne der Stadt sehen die Skulptur eingelassen in einer Wand unterhalb der Treppenanlage. Der Heimatbund hätte gerne einen Brunnen, um durch das Element Wasser die Nähe zur Badeanstalt herzustellen. Zu kostspielig, vor allem in der Instandhaltung, war in der Vergangenheit das Argument von Dirk Buchwald, Leiter des Grünflächenamtes, der klare Vorgaben beim Budget hat. 180.000 Euro stehen für die Umgestaltung zur Verfügung. Für die Mehrkosten der Installation und Instandhaltung, wiederholte Karthaus, würde auch der Heimatbund aufkommen.

Zwar hatte die Bezirksvertretung Lüttringhausen zuletzt, dem Wunsch des Heimatbundes nachkommend, um einen alternativen Entwurf mit Brunnen gebeten, auf Initiative von Thomas Schulte, der in dieser Woche zum stellvertretenden Vorsitzenden des Heimatbundes gewählt wurde, beauftragte der Verein jedoch nun selbst Landschaftsarchitektin Aletta Mortsiefer. In Anlehnung an den charakteristischen achteckigen Rathausturm sieht ihr Entwurf einen achteckigen Park vor. Zentraler Punkt ist, wie vom Heimatbund gewünscht, ein Brunnen (ebenfalls achteckig), mit einer Sitzhöhe von 40 bis 50 Zentimeter, in dessen Mitte, wie auf einer Wasserfontäne, das Badepärchen platziert werden soll.

Die Optik des Parks kam gut an, Brunnen und Skulptur warfen indes Fragen auf: „Wie will man eine 500 Kilo schwere Skulptur auf einer dünnen Säule befestigen?“ oder „Wie sieht das überhaupt aus, wenn kein Wasser fließt?“

Über konkrete Zahlen wurde nicht gesprochen, nur so viel: eine wassergebundene Wegedecke, in der Regenwasser versickert, Natursteine, sowie pflegeleichte Bepflanzungen, wie Schilf und Gräser, würden die Kosten niedrig halten.

Gerhilt Dietrich (SPD) äußerte sich bestürzt darüber, dass sich der Heimatbund anmaße einen eigenen Plan zu erstellen. Karthaus beruhigte: Es handele sich nur um eine Idee und der Heimatbund wisse genau, dass er bei diesem Thema keine Entscheidungsgewalt habe.

Bezirksbürgermeister Andreas Stuhlmüller (CDU) begrüßte das Engagement des Heimatbundes, äußerte aber bedenken zum Entwurf: „Die achteckige Form des Parks in Verbindung zum Rathausturm gefällt mir“, doch den Brunnen empfand er zu „mächtig“ für einen vergleichsweise kleinen Platz. Auch die Bürger, teilte der Bezirksbürgermeister, hätten sich überwiegend skeptisch zum Brunnen geäußert. „Die Begeisterung hält sich in Grenzen.“ Der Heimatbund will den Entwurf nun dennoch den Stadtplanern vorstellen.

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