Remscheid Talente dringend gesucht

Remscheid · Die Ria-Fresen-Stiftung will besonders fähige Jugendliche unterstützen. Die Suche nach geeigneten Kandidaten ist jedoch schwierig – es könnten noch viel mehr als bisher gefördert werden.

Die Ria-Fresen-Stiftung will besonders fähige Jugendliche unterstützen. Die Suche nach geeigneten Kandidaten ist jedoch schwierig — es könnten noch viel mehr als bisher gefördert werden.

Leistung soll sich lohnen. Dies könnte ein Leitspruch von Ria Fresen gewesen sein, die 1999 — kurz vor ihrem Tode — noch eine Stiftung ins Leben rief. Schon zu Lebzeiten hatte die Remscheiderin ihre Heimatstadt in vielfältiger Hinsicht unterstützt. Von ihren Geldspenden profitierten die Lebenshilfe sowie das Deutsche Werkzeugmuseum, und auch die "Zange" an der oberen Alleestraße wurde mit ihren Spenden finanziert.

Kind früh gestorben

Mit ihrer Stiftung sorgte sie hingegen dafür, dass auch für die Nachwuchsförderung Mittel zur Verfügung stehen. Ria Fresen hatte keine Nachkommen. Ihre einzige Tochter starb im Alter von zweieinhalb Jahren. Ein Ereignis, das sie nie ganz überwunden hat, heißt es auf der Homepage der Ria-Fresen-Stiftung. Der frühe Tod ihres Kindes habe den Wunsch zur Nachkommenförderung daher zu dem wohl wichtigsten Ziel Ria Fresens gemacht.

Ausgestattet wurde die Stiftung mit einem Kapital von 255 000 Euro. Im Jahr 2000 nahm sie ihre Arbeit auf. Jährlich werden zwischen 6000 und 10 000 Euro für die Bildung, Ausbildung und Erziehung junger Menschen ausgegeben. Alleinvorstand ist Sparkassendirektor Ulrich Gräfe. Im Kuratorium, das über die Auszahlungen berät und letztlich die Entscheidungen fällt, sitzen zwei Angehörige von Ria Fresen.

Doch Jugendförderung scheint ein schweres Geschäft zu sein. "Ich hatte es mir leichter vorgestellt, Bewerber zu finden", berichtet Ulrich Gräfe. Das Kuratorium, das zwei mal im Jahr tagt, ist auf Tippgeber angewiesen. Als sehr rührig erweisen sich die Sportvereine, während sich Haupt- und Realschulen nur sehr selten melden. Dabei sei es erklärtes Ziel, alle Schultypen zur Förderung heranzuziehen, betont Gräfe. "Gute schulische Leistungen zu zeigen, gilt unter Jugendlichen außerdem als uncool", berichtet der Banker. Es sei bereits vorgekommen, dass Stipendiaten von Klassenkameraden als Streber gehänselt wurden. Aus Sicht von Gräfe völlig unverständlich.

Um unterstützt zu werden, brauchen Jugendliche einen Fürsprecher. Sie müssen Zeugnisse oder Urkunden und das Gutachten eines Lehrers oder Trainers vorweisen. Viele interessante Kontakte seien so schon zustande gekommen.

Kontakte sind wichtig

Zu den Geförderten zählen unter anderem Anna Maria Gradante und Christiane Söder (Sport), Alexander Körschgen (Mathematik-As), die Geschwister Donner und Katharina-Antonia Lambeck (Musik). Außerdem wurden auch die Start-Stipendiaten unterstützt. Mit einigen hat Gräfe heute noch Kontakt, "daran liegt mir viel". Jetzt hofft er darauf, dass es noch mehr werden.

www.ria-fresen-stiftung.de

(RP)
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