Remscheid "Swingin' Ladies + 2" geben ein Konzert der Spitzenklasse

Remscheid · REMSCHEID Wer traditionellen Jazz und Swing liebt, darf Peter Bornemanns Veranstaltungsreihe "Swinging Ehringhausen" nicht versäumen. Jetzt hat er mit dem Konzert der "Swingin' Ladies + 2" im Restaurant "Die Pyramide" den Vogel abgeschossen. Zwei in vielen Dingen herausragende Jazzmusikerinnen - Nicki Parrott (Bass, Gesang), Stephanie Trick (Piano) - treffen bei "Swingin' Ladies + 2" auf den Pianisten Paolo Alderighi und Engelbert Wrobel (Klarinette und Saxofon). Es war nicht übertrieben, dass Bornemann das Quartett in seiner Einführung als "die Besten der Besten" bezeichnete.

 Stephanie Trick und Paolo Alderighi beim Pianospiel.

Stephanie Trick und Paolo Alderighi beim Pianospiel.

Foto: Geisler

REMSCHEID Wer traditionellen Jazz und Swing liebt, darf Peter Bornemanns Veranstaltungsreihe "Swinging Ehringhausen" nicht versäumen. Jetzt hat er mit dem Konzert der "Swingin' Ladies + 2" im Restaurant "Die Pyramide" den Vogel abgeschossen. Zwei in vielen Dingen herausragende Jazzmusikerinnen - Nicki Parrott (Bass, Gesang), Stephanie Trick (Piano) - treffen bei "Swingin' Ladies + 2" auf den Pianisten Paolo Alderighi und Engelbert Wrobel (Klarinette und Saxofon). Es war nicht übertrieben, dass Bornemann das Quartett in seiner Einführung als "die Besten der Besten" bezeichnete.

Nicki Parrott aus Australien hat sich mit samtweicher Stimme, die unter die Haut geht, und einfühlsam dominierendem Kontrabass einen internationalen Ruf erobert. Die Amerikanerin Stephanie Trick färbt bemerkenswert bunt mit ihrem schwierig zu spielenden Stride-Pianostil (Akkorde und Bass simultan mit der linken Hand) den Ragtime und Boogie-Woogie des frühen Jazz.

Engelbert Wrobel erinnert mit seinem virtuosen und melodiösen Swing gekonnt an die Ära des Benny Goodman und der italienische Pianist Paolo Alderighi zelebriert mit seinem atemberaubend wieselflinken Spiel die hohe Kunst von Virtuosität und Musikalität. Ihn zusammen mit seiner Ehefrau Stephanie Trick vierhändig am Piano zu erleben, ist ein Ereignis.

Die beiden Musiker rissen die Leute im Veranstaltungssaal zum spontanem Szenenapplaus hin, nachdem vorher noch Nicki Parrott und Engelbert Wrobel die Besucher in das Land der Träumereien geschickt hatten. Es war ein unkompliziertes Konzert der Spitzenklasse, das die Besucher in dem Restaurant "Die Pyramide" erlebten. Die Band stand auf Du und Du mit dem Publikum und ließ alle an ihrer Spielfreude teilhaben. Von Songs mit eindrucksvoller Intensität bis zu überschäumender musikalischer Ausgelassenheit war alles dabei, was einen begeisternden musikalischen Abend kennzeichnet.

Den groben Rahmen bildete das aktuelle Album "From Mambo to Tango". Damit bewies das Kleeblatt, dass es die Fäden der Musik der 1920er-Jahre bis in die Moderne spinnen kann. Die Komposition des argentinischen Tango-Komponisten Astor Piazzolla (1921 bis 1992) "Adiós Nonino" etwa, die er zum Tode seines Vaters komponiert haben soll, zeigte in jedem Takt, dass die Vier mit viel Feingefühl musikalischen Glanz erzeugen können, dem sich die Leute schwer entziehen können. Sie lauschten fast ergriffen diesem Klang: elegisch schön, aber nicht sentimental, sondern mit wehmütiger Tiefe. Der Komponist muss seinen Vater sehr geliebt haben. Im Gegensatz dazu präsentierte die Zugabe ein Boogie-Woogie-Inferno, dass so manche(r) sicherlich gerne auf dem Stuhl stehend mitgemacht hätte, hätten es die Knochen noch erlaubt.

(RP)
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