Remscheid Strenger Winter, hohe Heizkosten

Remscheid · Fachleute raten Remscheider Verbrauchern, jetzt schon für die Jahresabrechnungen 2012 und 2013 Geld zurückzulegen.

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Foto: ddp

Bis Mitte April haben die Remscheider gefroren. Nun, nachdem der Frühling mit milden Temperaturen Einzug gehalten hat, vergisst man den langen und ausgesprochen kalten Winter gerne. Das wird sich ändern, wenn die nächste Heizkostenabrechnung naht. Gepaart mit den steigenden Energiepreisen kommt die lange Kälteperiode die Kunden teuer zu stehen. Dies merkt auch die Verbraucherzentrale in Remscheid: "Die meisten Anfragen an unsere Energieberatung drehen sich zurzeit um die Heizkosten", berichtet Lydia Schwertner, die den Remscheider Standort der Zentrale leitet.

In Extremfällen gebe es Mieter, die sich beim Heizen klare Grenzen setzen. "Sie entscheiden sich, die Heizung erst am 1. November anzuschalten", weiß die Verbraucherschützerin. Um Kosten zu sparen, werde dann auch oft nicht ausreichend gelüftet, was wiederum Schimmelbildung in der Wohnung und damit Ärger mit dem Vermieter zur Folge haben kann.

"Fragen zu Betriebs- und Heizkosten haben bei uns das ganze Jahr Konjunktur", sagt Andreas Plewe, Rechtsberater des Mietervereins Remscheid-Wermelskirchen. Weil es aber dauert, bis der Vermieter die Nebenkostenabrechnung stellt, kann es für den einen oder anderen eine böse Überraschung geben. "Es ist möglich, dass das Jahr 2013 erst Ende 2014 abgerechnet wird. Dann haben viele den strengen Winter schon vergessen", sagt Plewe.

Dabei sei es ein Trugschluss zu glauben, dass sich der Wohnungseigner auf eine Ratenzahlung für die fällige Rechnung einlassen müssen. "Den Anspruch darauf gibt es nicht. Eine Zahlung auf Raten ist immer ein Entgegenkommen des Vermieters", sagt Plewe.

Insofern sei es sicherlich sinnvoll, vor dem Hintergrund steigender Preise und den Kosten für die lange Heizperiode Vorsorge zu treffen und Geld für die zu erwartende Nachzahlung zurückzulegen. Klaus Zehrtner vom Remscheider Energieversorger EWR empfiehlt zudem, die laufenden Kosten nicht aus den Augen zu verlieren. Wer unsicher ist, wie hoch seine Abrechnung ausfallen wird, könne den Zählerstand ablesen und sich den Betrag von den EWR-Mitarbeitern ausrechnen lassen.

"Ab und zu Buch zu führen, ist sinnvoll — auch beim Strom", sagt der Leiter für die Bereiche Kundenservice, Contracting und Marketing. Damit könne man die monatliche Abschlagszahlung gegebenenfalls anpassen, damit es bei der Jahresrechnung keine Überraschung gibt.

Auch Hausbesitzer sind vom langen Winter betroffen. Der Heizölvorrat ist bei vielen schneller als erwartet zur Neige gegangen und mitunter ist das Geld für eine frühzeitigere Tankfüllung nicht vorhanden. "Das ist in vielen Fällen der Fall. Die Leute bestellen im Moment vielfach kleinere Mengen und ordern den Rest dann später nach", bestätigt Stephanie Korff vom Remscheider Heizöllieferanten Korff.

(bona)
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