Remscheid Streit um Gestaltung des Ersatzbaus für die Stockder-Villa

Remscheid · Die "Ampel"-Mehrheit bevorzugt die Variante, die sich weniger am Altbau anlehnt, der bald abgerissen werden soll. CDU sieht den Bürgerwillen ignoriert.

 Diese Fassaden-Variante bevorzugt die Ratsmehrheit für den Neubau der Stockder-Villa.

Diese Fassaden-Variante bevorzugt die Ratsmehrheit für den Neubau der Stockder-Villa.

Foto: Stadt

Die Planungen für die Zukunft der Stockder-Villa in Vieringhausen sind immer wieder für eine Überraschung gut. Nach der für viele schockierenden Nachricht, dass die das Stadtbild prägende Villa wegen schlechter Bausubstanz nicht wie geplant zu erhalten ist und abgerissen werden muss, gibt es nun intensive Diskussionen über die Gestaltung eines Neubaus.

Mit knapper Mehrheit sprach sich jetzt die Politik in der Bezirksvertretung Alt-Remscheid mit den Stimmen von SPD; FDP und Grünen für jenen Neubau-Entwurf des Investors aus, der sich im Gesamtbild weniger am historischen Vorbild orientiert und eine Dachetage mit schrägen Fenstern vorsieht.

Bis dahin hatte alles für eine zweite Variante gesprochen. Bei einer Bürgerveranstaltung der CDU vor Ort Ende März hatte sich die Mehrzahl der dort anwesenden Bürger für die Variante erwärmen können, die sich eher an der Gestaltung der alten Stockder-Villa orientiert.

Im Hinblick auf die geplante Einrichtung von Seniorenwohnungen fanden die Anwesenden die dort im Obergeschoss geplanten geraden Fenster — statt schräger Dachfenster — wohnlicher. Die CDU machte sich darum auch für diese Variante stark. Vor allem dass die Ampel-Mehrheit ihren Standpunkt ohne Begründung durchsetzte, ärgert die CDU sehr. Sie sieht den "Bürgerwillen" ignoriert und wirft der Ampel einen arroganten Umgang mit der Macht vor

Ein Neubau könne freier sein, müsse sich nicht zwanghaft an der Gestaltung der Villa orientieren, fasste SPD-Ratsmitglied Sven Wolf auf BM-Anfrage die Position seiner Fraktion zusammen. Gestern Abend war der Neubau noch einmal Thema in der Fraktionssitzung. Abschließend wird sich der Hauptausschuss am Donnerstag mit dem Thema befassen. Bindend ist der dort gefasste Beschluss nicht für den Investor. Er kann sich an den Gestaltungsvorschlägen der Politik orientieren, muss es aber nicht.

Do. 17 Uhr, Rathaus, kleiner Sitzungssaal.

(hr)
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